Die Austria jubelt aktuell eher während als nach dem Spiel.

APA/GEORG HOCHMUTH

Mattersburg/Wien – Mattersburg soll für die Austria erneut ein guter Boden für die Wende werden. Vor fast exakt einem Jahr befanden sich die Wiener ebenfalls in einer "April-Krise", schossen sich mit einem 9:0 im Pappelstadion aber den Frust von der Fußball-Seele. Am Ostersonntag (15.00 Uhr/live Sky, ORF eins) gastieren die Violetten wieder im Burgenland. Vier Niederlagen in Serie stehen für sie derzeit zu Buche.

"Wir hatten letzte Saison um genau dieselbe Zeit eine ähnliche Situation und haben es in die Europa League geschafft, so wird es auch heuer sein", versprühte Thorsten Fink demonstrativ Optimismus. Nachdem seine Mannschaft in Liga und Cup gegen die Admira und St. Pölten zuletzt dreimal in Folge zu Hause als Verlierer vom Platz ging, war Austrias Cheftrainer diese Woche auch als Stimmungsmacher gefordert.

Intern habe man Ruhe bewahrt, ließ Fink verlautbaren. "Wir sind uns der Lage natürlich bewusst, müssen diese Phase jetzt auch gar nicht groß diskutieren, sondern konzentriert weiterarbeiten und an uns glauben", meinte der Deutsche, der um den Einsatz des angeschlagenen Rechtsverteidigers Jens Stryger Larsen (Adduktoren) bangte. Der zuletzt verletzte Felipe Pires steht wieder im Aufgebot.

Austria kennt die Tabelle

Die Austria weiß Sonntagnachmittag bereits, was mit Blick auf die Tabelle auf dem Spiel steht. Vor den Partien der 29. Runde liegen die Favoritner als Vierter drei Zähler hinter den zweitplatzierten Altachern und einen hinter dem Dritten Sturm Graz. Bei einer weiteren Niederlage drohen die Europacup-Startplätze in weitere Ferne zu rücken. Außerdem wäre eine neuerliche Pleite die denkbar schlechteste Einstimmung auf das Wiener Derby gegen Rapid in der Folgewoche.

Gegen Mattersburg ist die Austria seit zwölf Ligaduellen ungeschlagen, feierte dabei elf Siege. Dass der Gegner als Vorletzter vehement gegen den Rückfall ans Tabellenende kämpft, ist aber auch in Wien niemandem entgangen. "Mattersburg befindet sich im Aufwind. Ihr Spiel ist einfach ausgerichtet, aber effektiv", betonte Fink. Zuletzt holte der SVM ein 2:0 bei der Admira. Die Niederösterreicher hatten der Austria jüngst zwei schmerzhafte Niederlagen zugefügt.

Die Burgenländer beendeten damit eine Liga-Serie von 17 Auswärtsspielen ohne Sieg. Vor heimischer Kulisse sind die Mattersburger im Frühjahr ohnehin eine Macht: In vier Antritten gelangen vier Siege. Der seit Winter amtierende Trainer Gerald Baumgartner will "zu Hause kein Spiel mehr verlieren". Gleichsam warnte er: "Ein angeschlagener Gegner kann gefährlich sein."

Baumgartner setzt auf bewährte Tugenden

Für Baumgartner gibt es ein Wiedersehen, die Austria beurlaubte den Coach im März 2015 nach knapp zehn Monaten im Amt. Mit Mattersburg feiert der Salzburger derzeit Erfolge, liegt in der Frühjahrestabelle hinter Salzburg auf Rang zwei. Siege sind auch notwendig, gingen doch sowohl der Letzte Ried, als auch der Achte St. Pölten in der Vorwoche als Gewinner vom Rasen. "Am liebsten würde ich meiner Mannschaft sagen, dass sie ein super Frühjahr spielt, doch die Tabelle gibt uns nicht die Möglichkeit dazu", sagte Baumgartner.

Die Austria sah er im Cup-Viertelfinale gegen die Admira (1:2) live vor Ort. Sie habe sich dabei als Team mit zwei Gesichtern präsentiert. Im Pappelstadion wollen die Heimischen das schlechtere zum Vorschein bringen. "Mit Taktik, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten." Nicht dabei ist aufseiten der Burgenländer der gesperrte Abwehrchef Nedeljko Malic. Stefan Maierhofer dürfte zu Beginn auf der Bank Platz nehmen, wusste Patrick Bürger als zentrale Sturmspitze gegen die Admira doch zu gefallen. (APA, 14.4.2017)

Mögliche Aufstellungen:

SV Mattersburg – FK Austria Wien (Mattersburg, Pappelstadion, 15.00 Uhr, SR Eisner). Bisherige Saisonergebnisse: 1:3 (a), 0:2 (h), 0:2 (a)

Mattersburg: Kuster – Höller, Mahrer, Ortiz, Rath – Erhardt, Jano – Atanga, Perlak, Röcher – Bürger

Ersatz: Böcskör – Farkas, Novak, Maksimenko, Grgic, Seidl, Fran, Maierhofer

Es fehlen: Malic (gesperrt), Pink (nach Meniskus-OP)

Austria: Hadzikic – Larsen/Pires, Rotpuller, Filipovic, Martschinko – Serbest, Holzhauser – Venuto, Grünwald, Tajouri – Kayode

Ersatz: Pentz – Salamon, Mohammed, Prokop, De Paula, Friesenbichler, Kvasina

Es fehlen: Almer (nach Kreuz-, Seitenbandriss), Borkovic (Muskelbündelriss Oberschenkel)

Fraglich: Larsen (Adduktorenprobleme)