Wien – Die Zahl der Asylanträge ist weiterhin rückläufig. Im ersten Quartal 2017 beantragten 6.480 Flüchtlinge Asyl in Österreich. Das ist ein Rückgang um 55 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2016, als 14.400 Menschen hierzulande Schutz suchten. Das Innenministerium hat die vorläufigen Antragszahlen am Freitag auf seiner Webseite veröffentlicht.

Die meisten Anträge stellten syrische Staatsbürger, zwischen Jänner und März waren es 1.908. Zweitstärkstes Herkunftsland ist demnach Afghanistan mit 1.133 Asylanträgen, gefolgt von Nigeria (445) und Russland (420). 62 Prozent der Antragsteller waren männlich, 38 Prozent weiblich. 575 Anträge stammten von unbegleiteten minderjährigen Asylwerbern.

Bei den Syrern wurden heuer bisher 88,5 Prozent der Asylverfahren rechtskräftig positiv entschieden. Bei anderen Nationalitäten sind die Anerkennungschancen deutlich geringer. Bei Afghanen wurden nur 28 Prozent der Ansuchen gewährt, allerdings erhalten relativ viele von ihnen subsidiären Schutz. De facto keine Chance auf Asyl haben Menschen aus Nigeria, nur 1,5 Prozent von ihnen erhielten einen positiven Bescheid.

Insgesamt gab es bis Ende März 8.356 rechtskräftige Asylentscheidungen, 4.882 davon wurden positiv beschieden. In 1.615 weiteren Fällen wurde subsidiärer Schutz gewährt und 225-mal ein humanitärer Aufenthaltstitel verliehen.

Nach der Flüchtlingswelle 2015 sind die Asylstatistiken derzeit rückläufig. Rechnet man die Antragszahlen aus den ersten drei Monaten auf das ganze Jahr hoch, so sind heuer knapp 26.000 Asylanträge zu erwarten. Zum Vergleich: 2012 hatte das Innenministerium 17.413 Anträge gezählt, 2007 waren es 11.921. (APA, 14.4.2017)