Was ist in einem Whopper? Google Home liefert dazu vorübergehend recht unerfreuliche Antworten.

Foto: Burger King

Ob Amazons Alexa oder der Google Assistant – alle haben sie derzeit noch dasselbe Defizit: Die Spracherkennung ist nicht auf einzelne Personen beschränkt. Genau diesen Umstand macht sich nun Burger King in einer aktuellen Werbung zunutze – sorgt damit aber nicht nur für Verärgerung, sondern wird auch selbst zum Opfer von Trollereien.

Trigger

Der aktuelle Werbespot von Burger King nennt sich "Connected Whopper", und versucht Google Home und Co in den eigenen Dienst zu stellen. Endet er doch mit dem Sprachbefehl "OK Google" gefolgt von "What is a Whopper-Burger?". Ziel ist es also, dass alle Geräte, die auf dieses Hotword hören, die Inhaltsstoffe des prominentesten Produkts von Burger King wiedergeben und so in den Dienst der Werbung gestellt werden. Davon ist vor allem der vernetzte Lautsprecher Google Home betroffen, aber auch so manches Android-Smartphone, das dauerhaft auf "Ok, Google" hört, wurde von dem Spot getriggert.

BURGER KING

Was die Burger-Kette wohl als Versuch, modern zu wirken, gedacht hatte, führte aber schnell zu Reaktionen, mit denen das Unternehmen wohl nicht gerechnet hatte. Der in sozialen Netzwerken rasch um sich greifenden Empörung folgte nämlich bald der Onlineaktivismus.

Wikipedia

Der Google Assistant, der im Kern von Google Home steht, bedient sich nämlich der Angaben von Wikipedia bezüglich des Whoppers – und dieser Beitrag kann natürlich verändert werden. Also lieferte der Sprachassistent rasch die Information, dass der Whopper Ratten, Zehennägel oder auch Blausäure beinhaltet. Wie die Revision History auf Wikipedia zeigt, haben sich hier zahlreiche User an diesem Spaß beteiligt, bevor Administratoren die Seite gesperrt haben, um weitere Edits zu verhindern.

Zu dem Zeitpunkt war es aber natürlich schon zu spät, längst war der Fettnapf, in den sich Burger King hier manövriert hatte, das Thema und nicht mehr die eigentliche Werbung. Garniert wurde das Ganze noch dadurch, dass sich herausstellte, dass das Unternehmen selbst Anfang des Monats die entsprechende Wikipedia-Seite verändert hatte, damit der Whopper dort als "Amerikas beliebtester Burger" bezeichnet wird.

Abgedreht

Google selbst reagierte hingegen recht trocken auf die Burger-King-Werbung: Mittlerweile ignoriert der Google Assistant nämlich den Werbespot komplett. Offenbar hat man eine serverseitige Softwareänderung vorgenommen, die gezielt die entsprechende Anfrage blockiert – und zwar wirklich nur auf den Clip des Unternehmens ausgerichtet. Manuell lässt sich nämlich weiterhin nach den Inhaltsstoffen eines Whoppers fragen – wenn man das denn wissen will. (apo, 13.4.2017)