Vergleicht man die Heilungsraten bei Leukämien von Kindern in den Perioden zwischen 1995 bis 1999 und 2005 bis 2009 haben sich die Überlebensraten deutlich erhöht. Obwohl sie inzwischen bis zu 90 Prozent betragen, bleiben jedoch Unterschiede zwischen Staaten und Regionen bei diesem Trend erhalten. Österreich ist mit Deutschland an der Spitze. Das ist das Ergebnis einer Studie in Lancet Haematology.

"Wir untersuchten die Daten von 89.828 Kindern (bis zu 14 Jahre alt; Anm.) aus 198 Registern in 53 Staaten. Zwischen 1995 und 1999 betrug die Fünf-Jahres-Überlebensrate für alle lymphatischen Blutkrebsformen zwischen 10,6 Prozent in China und 86,8 Prozent in Österreich. Die Unterschiede international waren beim Fünf-Jahres-Überleben noch immer groß im Zeitraum von 2005 bis 2009", schreiben Audrey Bonaventure von der London School of Hygiene und ihre Co-Autoren. Da hätten international die Überlebensraten zwischen 52,4 Prozent in Cali (Kolumbien) und 92 Prozent (deutsche Register) geschwankt.

Einhalten der Therapie-Protokolle

"Die Autoren betonen, dass die Überlebensraten bei Akuter Lymphatischer Leukämie (ALL) und bei Akuter Myeloischer Leukämie (AML) in Deutschland und Österreich im Vergleich zu anderen Ländern immer hoch war. Das könnte durch ein besseres Einhalten der Therapie-Protokolle bedingt sein", schreibt der "Lancet". Frühe Diagnose und die Möglichkeit zu effektiven, erreichbaren Therapie sind die Grundbedingungen in der Behandlung von hämatologischen Erkrankungen, besonders bei lebensgefährlichen bösartigen hämatologischen Erkrankungen.

Bei der Akuten Myeloischen Leukämie stieg in Österreich bei den Kindern die Fünf-Jahres-Überlebensrate zwischen den beiden Zeiträumen (1995 bis 1999 und 2005 bis 2009) von 60,1 auf 72,6 Prozent, in Deutschland von 61,4 auf 78,2 Prozent. In China gelang eine Erhöhung von 4,2 Prozent auf 41,1 Prozent. Die USA weisen mit 51,5 Prozent bzw. 63,3 Prozent deutlich schlechtere Werte als Österreich und Deutschland auf. (apa, 12.4.2017)