Eines von Hunderten schönen Stücken: Deshayesites deshayesi mit original Perlmuttschale aus der Kreidezeit (124 Millionen Jahre); Fundort: Saratow, Russland.

Foto: NHM Wien, Alexander Lukeneder

Wien – Das Naturhistorische Museum (NHM) Wien hat eine wertvolle Ammoniten-Sammlung erhalten. Aus dem Nachlass des 2016 verstorbenen Christian Pröglhöf bekam das Museum eine rund 1.200 Fossilien umfassende Privatsammlung, deren Schätzwert sich im sechsstelligen Euro-Bereich bewegt, teilte das Museum am Dienstag mit.

Zufällig habe man von der Sammlung erfahren und sie kurz vor der Räumung der Wohnung Pröglhöfers besichtigen können, berichtete NHM-Experte Alexander Lukeneder. "Die ganze Wohnung war wie eine Ausstellung", zeigte er sich über die "hervorragende Qualität" der Stücke begeistert.

Enthusiastischer Sammler

Pröglhöf, der bei der OMV gearbeitet habe, sei über Jahrzehnte ein enthusiastischer Sammler von Ammoniten und Trilobiten aus dem Mesozoikum und dem Paläozoikum von allen Kontinenten gewesen. Er habe nicht selbst gesucht, sondern die Stücke aus Katalogen und dem Internet gekauft.

"Ammoniten zählen zu den bekanntesten und schönsten fossilen Meerestieren," sagte Lukeneder. Die Kopffüßer entstanden vor 400 Millionen Jahren, erlebten ihre Blüte im Erdmittelalter zwischen 250 bis 66 Millionen Jahren vor heute mit einer erstaunliche Formenvielfalt und starben gemeinsam mit zahlreichen anderen Arten wie den Dinosauriern bei dem Meteoriteneinschlag an der Wende von Kreidezeit zu Erdneuzeit vor rund 66 Millionen Jahren aus.

Die Stücke seien "von exzellenter Ausstellungsqualität" und werden derzeit in die Sammlungen des NHM integriert. Einzelne Stücke sind bereits in der Schausammlung zu sehen, etwa in der neuen Ausstellung "Die Evolution der Minerale". (APA, 12.4.2017)