Zentrum der pannonischen Entlassungsaffäre: das Krages-Büro in Eisenstadt.

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Eisenstadt – Über Ostern wird das Land Burgenland – oder, so genau wird da nicht unterschieden, die pannonische SPÖ – Zeit haben zu überlegen, ob es – oder sie – sich außergerichtlich einigen wolle mit dem entlassenen Chef der burgenländischen Spitalsholding Krages. Am Montagnachmittag ging nämlich ein entsprechendes Angebot des René Schnedl und seines ebenfalls entlassenen Chefjuristen Yalcin Duran an den Arbeitgeber Krages und deren Eigentümer, das Land.

Die beiden Geschassten, deren Entlassungsgrund noch niemand in allgemein verständliche Worte zu fassen vermochte, wollen die Abgeltung all ihrer finanziellen Ansprüche aus ihren Verträgen.

Unrechte Entlassung

Zusätzlich aber auch – fürs Land oder deren SPÖ ist dies wohl am schmerzlichsten – eine unmissverständliche Ehrenerklärung. Sowohl Schnedl als auch Duran begehren die "Veröffentlichung einer Bestätigung in den gängigen Zeitungen und Medien, dass die Entlassung zu Unrecht erfolgt ist". Werde das nicht bis zum 25. April so entschieden, müsse der Streit eröffnet werden vorm Arbeitsgericht.

Dieses Angebot hatte das Land (oder deren SPÖ) am Dienstagnachmittag noch nicht erreicht. Aus dem Büro des Sozial- und Gesundheitslandesrats Norbert Darabos (SPÖ) hieß es, man warte gespannt darauf, könne bis dahin dazu klarerweise nichts sagen. Und damit – wollte man polemisch sein, dürfte man das schon sagen – so viel, wie bisher.

Schaden abgehalten

Am Montag hat Burgenlands SPÖ-Geschäftsführer Christian Dax hinsichtlich der Entlassung gemeint, "das Land hat hier eindeutig unternehmerisch gehandelt, um Schaden für die Burgenländerinnen und Burgenländer abzuhalten".

Abgesehen davon, dass manchen unbedarften Beobachtern es ein wenig seltsam erschien, dass da der SP-Landesgeschäftsführer ausgerechnet in solch einer heiklen Causa in Stellvertretung des vor dem Schaden bewahrten Landes sprach, ist das an die beiden hochkant Gefeuerten ein so gravierender Vorwurf, dass die obgenannten Beobachter sich gefragt haben, ob der Aufsichtsrat, der am Freitag vergangener Woche zu einer einschlägigen Sondersitzung sich traf, das auch ähnlich gesehen hat.

Von dort verlautete auf dem Munkelweg allerdings, dass dem eigentlich nicht so sei. Der "Kurier", der sich, darin dem STANDARD gleich, g'wandlausartig angehängt hat an diese so erstaunliche G‘schicht, schrieb davon, dass die Suppe für dieses Gremium doch noch ein bisserl dünn sei. (Wolfgang Weisgram, 12.4.2017)