Wüste Szenen spielten sich auf Flug 3411 am Flughafen Chicago O'Hare am Wochenende ab. Die Fluglinie United hatte den Flug offenbar überbucht, brauchte aber vier weitere Plätze, um United-Mitarbeiter zum Zielflughafen Louisville in Kentucky zu bringen.

Nachdem sich nicht genug Freiwillige gefunden haben, die ihren Platz aufgeben, kam ein Manager der Fluglinie an Bord und suchte nach dem Zufallsprinzip Fluggäste aus, die er zum Verlassen des Flugzeuges aufforderte.

Einer der Passagiere weigerte sich aber, seinen Sitzplatz aufzugeben, da er Arzt sei und am nächsten Tag Patienten besuchen müsse. Das sagten Augenzeugen laut dem Onlineportal "Buzzfeed".

Weil das Gespräch nicht das gewünschte Ergebnis brachte, rief der Manager Sicherheitskräfte, die den Passagier gewaltsam aus seinem Sitz rissen und aus dem Flugzeug warfen. Pech für United: Zahlreiche Passagiere machten Videos und Fotos von dem Vorfall.

Passagiere berichteten, dass der Passagier nach einer kurzen Zeit wieder an Bord gelassen wurde – allerdings mit einem blutigen Gesicht.

United gibt sich nach dem Vorfall schmallippig. In einer Stellungnahme meint die Fluglinie: "Wir entschuldigen uns für die Überbuchungssituation. Weitere Fragen zu der Entfernung des Kunden sollten an die Behörden gerichtet werden."

Am Montagabend kündigte der Vorstandsvorsitzende der Fluglinie an, den Vorfall untersuchen zu wollen.

United Airlines ist Mitglied in der Luftfahrtallianz Star Alliance, zu der auch die Austrian gehören. (red, 10.4.2017)