Bei weitem nicht alle Ostereier landen in einem Magen.

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Wien – Rund 70 Millionen Eier werden rund um Ostern in Österreich gekauft, davon 50 Millionen bereits gefärbt und vorgekocht. Etwa jedes fünfte Ei wird nach Ostern weggeworfen. Das hat Greenpeace auf Basis öffentlicher Verbrauchszahlen berechnet und kritisierte am Montag das von den Produktionsunternehmen zu früh festgelegte Mindesthaltbarkeitsdatum.

Viele der weggeworfenen Eier wären auch Wochen nach dem Kauf noch genießbar. Das haben aktuelle Laborergebnisse eines Lebensmittel-Langzeittests von Greenpeace ergeben. Die getesteten rohen Eier waren 56 Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch einwandfrei.

Auf Sinne verlassen

"Eier sind viel länger haltbar als allgemein angenommen", sagte Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons. "14 Millionen Eier landen nach den Feiertagen in der Müllpresse, obwohl viele davon noch einwandfrei sind." Rohe, gekühlte Eier bleiben am längsten frisch. Auch im gekochten Zustand seien sie mindestens vier Wochen haltbar, wenn die Schale unbeschädigt ist und die Eier nach dem Kochen nicht abgeschreckt werden. Die Schale von selbst gefärbten Ostereiern könne mit Öl oder einer Speckschwarte eingerieben werden, das schließe die Poren und erhöhe die Haltbarkeit.

Gekaufte Ostereier haben bereits eine schützende Lackschicht, die das Eindringen von Bakterien länger verhindert. "Bei der Beurteilung kann man sich getrost auf seine Sinne verlassen und erst dann entscheiden, was man lieber wegwirft. Verdorbene gekochte Eier erkennt man normalerweise schon am fauligen Geruch", erläuterte Simons. (APA, 10.4.2017)