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Lauras Poitras' neuestes Werk "Risk" dreht sich um Wikileaks-Gründer Julian Assange.

Foto: REUTERS/Eduardo Munoz

Die US-Filmemacherin Laura Poitras, die für ihren Dokumentarfilm über den Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, hat nun einen Film über Wikileaks-Gründer Julian Assange gedreht. "Risk" wird nach seinem Kinostart vom US-Kabelsender Showtime gezeigt, wie der Sender am Sonntag mitteilte.

Geschichte "von innen heraus"

Poitras habe bei den Dreharbeiten, die bereits vor sechs Jahren begannen, einzigartigen Zugang zu Wikileaks gehabt und erzähle die Geschichte der Enthüllungsplattform "von innen heraus". Wikileaks hat in den vergangenen Jahren Hunderttausende geheime Dokumente veröffentlicht, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte bei den Kriegen im Irak und in Afghanistan.

Wikileaks-Gründer Assange lebt seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London, um einer Auslieferung an Schweden und letztlich an die USA zu entgehen. Die schwedische Justiz hat den 45-jährigen Australier im November in seinem Botschafts-Exil zu Vergewaltigungsvorwürfen befragt. Assange spricht von einem politisch motivierten Verfahren und von einvernehmlichem Sex. Er befürchtet, dass ihn Stockholm an die USA ausliefert, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und möglicherweise die Todesstrafe droht.

Oscar für "Citizenfour"

Eine unfertige Fassung von Poitras' Film war bereits 2016 beim Filmfestival in Cannes gezeigt worden. Ihr Dokumentarfilm "Citizenfour" über Snowden und die Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA war 2015 mit dem Oscar ausgezeichnet worden. Snowden hatte im Sommer 2013 die weltweite Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation durch die NSA enthüllt. Er lebt in Russland im Exil. (APA/AFP, 10.4.2017)