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Samsung hat das gigantische Debakel um das Galaxy Note 7 anscheinend gut verkraftet. Für das erste Quartal 2017 rechnet der skandalumwitterte südkoreanische Technologiekonzern mit einem operativen Gewinn von 9.900 Mrd. Won (8,2 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Das sei ein Anstieg um knapp 50 Prozent und das zweithöchste jemals von Samsung verzeichnete Betriebsergebnis in einem Quartal. Angetrieben wurden die Geschäfte demnach vor allem durch Speicherchips und OLED-Bildschirme.

Das weltweite Fiasko um das explosionsgefährdete Galaxy Note 7 hatte Samsung Milliardensummen an Einnahmen gekostet sowie den Ruf des Unternehmens schwer beschädigt. Samsung setzen darüber hinaus derzeit Vorwürfe zu, in die Korruptionsaffäre um die inzwischen entmachtete südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye verwickelt zu sein.

Galaxy S8

Der weltgrößte Smartphone-Hersteller setzt seine Hoffnungen derzeit vor allem auf sein neues Smartphone Galaxy S8, das ab dem 21. April verkauft werden soll. Die Südkoreaner wollen sich damit gegen die jüngsten iPhone-Modelle des Hauptrivalen Apple durchsetzen.

In Seoul begann am Freitag der Prozess gegen den Erben und inoffiziellen Chef des Konzerns, Lee Jae Yong, der zusammen mit vier Samsung-Managern angeklagt ist. Lee wird Veruntreuung, Verbergen von Vermögen im Ausland sowie Meineid vorgeworfen. Er soll Park und deren Vertrauter Choi Soon Sil Gelder in Millionenhöhe angeboten haben, um sich politische Vorteile zu sichern. Lees Fall sei ein Beispiel für "ungesunde Beziehungen zwischen Politikern und Unternehmern", sagte Sonderermittler Park Young Soo.

Lees Verteidigung wies die Vorwürfe wie bereits bei einer Voranhörung zurück. Bei den gezahlten Geldern habe es sich um Zuwendungen für Wohltätigkeitszwecke gehandelt, die Samsung unter Druck von Regierungsvertretern habe zahlen müssen, nicht um Bestechungsgelder, argumentieren die Verteidiger. Das Urteil wird für Ende Mai erwartet. (APA, 7.4. 2017)