Luxemburg – Das extreme Gefälle der Arbeitskosten innerhalb der EU ändert sich nur langsam. 2016 lag die Spanne zwischen 4,40 Euro Kosten pro Arbeitsstunde in Bulgarien und 42 Euro in Dänemark, meldete die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag. Österreich lag mit 32,7 Euro im oberen Mittelfeld 28 EU-Staaten (Platz neun) und damit leicht unter Deutschland (33 Euro).

Die Länder mit den niedrigsten Löhnen und Lohnnebenkosten meldeten die steilsten Anstiege – aber eben von einem sehr geringem Niveau aus: In Bulgarien stiegen die Arbeitskosten innerhalb eines Jahres um 7,8, in Rumänien um 12,7 Prozent. Im Euroraum verbuchten Estland, Lettland und Litauen mit 5,6 bis 7,5 Prozent die höchsten Zuwächse, lagen aber mit 7,30 bis 10,90 Euro pro Stunde immer noch niedrig.

Wohlstandsunterschiede

Die Daten zeigen die Wohlstandsunterschiede in der EU. Politisch sind sie bedeutsam, weil Menschen aus den Niedriglohnländern oft besser bezahlte Arbeit in wohlhabenderen Mitgliedsstaaten suchen.

Im EU-Durchschnitt stiegen die Arbeitskosten um 1,6 Prozent auf 25,40 Euro. Einzig im wirtschaftlich angeschlagenen Italien gingen sie geringfügig zurück, um 0,8 Prozent. In Malta, den Niederlanden und Belgien blieben sie jeweils fast oder ganz unverändert.

In die Arbeitskosten im Sinne der EU-Statistik werden Löhne oder Gehälter in allen Wirtschaftsbranchen ohne die Landwirtschaft und den öffentlichen Dienst eingerechnet. Lohnnebenkosten wie Arbeitgeberbeiträge zu Pensions-, Arbeitslosen- oder Krankenversicherung sind einbezogen. (APA, 6.4.2017)