Wien – Der Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Häupl will sich "zeitnah" nach der Nationalratswahl zurückziehen – das soll er laut "Presse" am Mittwoch bei der internen Sitzung vor den rund 50 Mitgliedern des erweiterten Landesparteivorstands angekündigt haben. In die Nachfolgediskussion will Häupl demnach nicht eingreifen.

Häupl hatte nach monatelangen internen Debatten Ende März nach Gesprächen mit Bezirksvertretern und internen Kritikern erklärt, dass man nach der Nationalratswahl mit ihm über alles reden könne. Nun soll er in der Sitzung am Mittwoch seinen Fahrplan für die Amtsübergabe vorgelegt haben. Die nächste Nationalratswahl steht 2018 an, zuletzt wurde aber auch über eine Vorverlegung auf den Herbst dieses Jahres spekuliert.

Häupl: Keine Kandidatenempfehlung

Ende April wird Häupl auf dem Landesparteitag wieder als SPÖ-Chef kandidieren und danach Kanzler Christian Kern im Nationalratswahlkampf unterstützen. In die Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene dürfte er wohl nicht mehr eingreifen, wurden Häupls Aussagen interpretiert. Bezüglich seiner Nachfolge soll er angekündigt haben, dass er keinen Kandidaten empfehlen, aber auch keinen verhindern werde.

In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" vom Donnerstag gab sich Häupl bezüglich eines Zeitplans zur Übergabe weiter zugeknöpft: "Wenn ich es für nötig finde, es der Öffentlichkeit mitzuteilen, werde ich es tun", sagte er, aber "die Zeit ist noch nicht reif". (APA, 5.4.2017)