Wien – Die von den Grünen ausgeschlossene Parteijugend legt im Streit mit der Bundespartei noch einmal nach: Am Mittwoch veröffentlichten die Jungen Grünen "Analysen zur Krise der Partei". "Bei den Grünen sind viele tolle Leute aktiv. Leider fehlen der ängstlichen Parteiführung der Mut und die Begeisterung für die notwendige Öffnung", sagt Bundessprecherin Flora Petrik.

Die Grünen seien aus "Sehnsucht nach einem demokratischen Aufbruch" gegründet worden, doch nun sei die Partei selbst Teil des "autoritären Parteiensystems", so die Analyse der Ex-Parteijugend. "Wir haben sicher unterschätzt, wie sehr der Parteiapparat sich davor fürchtet, dass sich viele Menschen beteiligen", sagt Petrik.

Dazu verlinkt die Organisation zu einem Artikel im eigenen Magazin. Demnach sei die Politik der Grünen etwa von einer "problematischen Haltung" geprägt: "Viele Grüne verstehen sich als Expert*innen (...), sie sind 'die Wissenden'." Die Grünen machten "meistens Politik für irgendjemanden, nur nicht für sich selbst. Das mag edel anmuten, ist im Kern aber gefährlich. Politik für andere machen, statt an der Selbstermächtigung zu arbeiten, setzt den Blick auf die anderen als Opfer voraus." (red, 5.4.2016)