Mit dem Einsteinova Business Center hat die S Immo kürzlich ein neues Büroprojekt in Bratislava gestartet. Die Vorverwertung der rund 23.500 m² an vermietbarer Fläche liegt schon bei über 80 Prozent, die Fertigstellung des Objekts ist rund um den Jahreswechsel 2017/2018 geplant.

Visualisierung: S Immo AG

Wien – "Das Jahr 2016 war ein ganz besonderes für die S Immo: Das Immobilienvermögen stieg auf 2,06 Milliarden Euro, obwohl Immobilien um rund 225 Millionen verkauft wurden, um 100 Millionen Euro eingekauft wurden", berichteten die S-Immo-Vorstände Ernst Vejdovszy und Friedrich Wachernig am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz.

41 Prozent des Vermögens seien mit Schulden belastet. In den vergangenen Jahren wurden in Osteuropa rund 190 Millionen Euro abgeschrieben, im Vorjahr wurde um 20 Millionen aufgewertet. "Wir sind also nur mehr mit 170 Millionen Euro unter Wasser", so Vejdovszky.

Die S Immo hat im Vorjahr das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt – mit einem fast verdreifachten Jahresüberschuss von 204,3 Millionen Euro und einem Gewinn je Aktie von 2,98 Euro (Vorjahr: 1,17 Euro). Den Gewinn so massiv nach oben getrieben hat zum einen der Verkauf von 20 Prozent des gesamten Immobilienportfolios in Deutschland, konkret rund 1500 Wohneinheiten in Berlin und in der Region Hamburg; zum anderen hat sich das Ergebnis aus der Immobilienbewertung im Vorjahr gegenüber 2015 von 84,6 auf 194 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Schwerpunkt Gewerbeimmobilien

Die S Immo ist mit einer durchschnittlichen Mietrendite von 6,2 Prozent überwiegend im Gewerbesektor tätig. Auf Wohnungen entfallen nur 20 Prozent – "und so wird es auch bleiben", betonten die Vorstandschefs. Die Mieterlöse stiegen auf 118,2 Millionen Euro (2015: 111,7 Millionen). Die Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung (Vienna Marriott und Budapest Marriott Hotel) gingen auf 42,9 Millionen Euro (2015: 45,5 Millionen) zurück. Die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Erlöse seien auf den Umbau des Vienna Marriott zurückzuführen, wo die Hälfte der verfügbaren Zimmer umgebaut wurden.

Weitere Hotelimmobilien gehören der S Immo etwa in Bukarest, Prag und Bratislava. Die Gesamterlöse der S Immo betrugen 198,8 Millionen Euro und lagen damit über dem Niveau des Vorjahrs (2015: 190,7 Millionen).

80 Prozent Gewerbe im Portfolio

Laut Wachernig befinden sich mehr als zwei Drittel der Immobilien in Deutschland und Österreich, ein Drittel in Zentraleuropa. Die S Immo sei zu 100 Prozent in der EU engagiert, das Portfolio besteht zu 80 Prozent aus Gewerbeimmobilien. In Österreich wurden fast alle Wohnungen verkauft. Der am stärksten boomende Markt bleibe Deutschland. Weil Berlin mittlerweile enorm teuer geworden sei, konzentriere man sich auf Ballungszentren in den Sekundärmärkten wie Leipzig und Halle, wo die Preise noch erschwinglich seien. Ein aktuelles Büroprojekt in Bratislava sei bereits jetzt – dank Mietern wie Uniqa und IBM – zu 80 Prozent vorvermietet.

Wobei sich die S Immo als Finanzinvestor sieht. Man halte Beteiligungen (unter anderem unter vier Prozent an der Immofinanz und der CA Immo). "Wir sind kein Immobilienmuseum und sind gewillt, Immobilien zu verkaufen", so der Vorstand. Haupteigentümer der Gesellschaft sind zu je zehn Prozent die Vienna Insurance Group und die Erste Bank sowie institutionelle Anleger. (cr, 5.4.2017)