Wien – Die Pleite der deutschen Einrichtungskette Butlers hat auch auf Österreich Auswirkungen. Das Insolvenzverfahren wurde am Handelsgericht (HG) bekanntgemacht, teilte der Gläubigerschutzverband AKV am Mittwoch mit. Ein Sanierungsplanantrag sei noch nicht eingebracht worden. Es sei derzeit nicht klar, ob eine Fortführung angedacht ist.

Butlers betreibt in Österreich acht Geschäfte. Die nunmehrige Insolvenz betrifft alle Filialen, hieß es beim Insolvenzverwalter in Deutschland auf Anfrage. Details wurden nicht bekanntgegeben.

Ende März hatte ein Sprecher des Insolvenzverwalters gesagt, dass die Butlers-Einrichtungsgeschäfte in Österreich vorerst weitergeführt werden sollen.

Butlers hatte am 27. Jänner in Köln einen Insolvenzantrag gestellt, Ende März wurde das Verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter Jörg Bornheimer will bis Ende Juni 19 unrentable Standorte schließen. Rund 100 der 900 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Sortiment überarbeiten

75 deutsche Filialen sollen bestehen bleiben. Butlers-Chef und -Gründer Wilhelm Josten will das Sortiment überarbeiten, das Ambiente in den Geschäften edler gestalten und mehr auf Wohn-Deko, Geschirr und anderes Küchenzubehör anstatt auf Möbel setzen.

Bis zur Gläubigerversammlung am 23. Juni soll ein Insolvenzplan erstellt werden. Die deutsche "Wirtschaftswoche" hat zuletzt über den Einstieg eines Investors spekuliert. Bornheimer hielt sich bedeckt: "Wir testen den Markt."

Die Butlers Handel GmbH in Wien, an der sämtliche Österreich-Betriebsstätten hängen, hat im Jahr 2015 laut Firmenbuch 12,8 Millionen Euro umgesetzt und knapp 113.000 Euro Verlust gemacht.

Das nunmehrige Insolvenzverfahren wurde am Handelsgericht (HG) Wien lediglich bekanntgemacht, das Hauptinsolvenzverfahren läuft am Amtsgericht Köln. (APA, 5.4.2017)