Die Ars Electronica steht heuer im Zeichen künstlicher Intelligenz.

Foto: Ars Electronica / Christopher Sonnleitner

Linz – "AI – das Andere Ich" ist das heurige Ars Electronica Festival, das von 7. bis 11. September in der PostCity am Bahnhof in Linz stattfindet, betitelt. Es wird sich mit der künstlichen Intelligenz und der Reaktion der Menschen darauf auseinandersetzen. Das Konzept stellten die Festivalleiter Christine Schöpf und Gerfried Stocker bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz vor.

"Alles ist viel komplizierter als man glaubt", schickte Stocker seinen Erläuterungen über die Entwicklung der künstlichen Intelligenz voraus, um am Ende sinngemäß zu sagen, dass wir gar nicht alles verstehen können. "Was dahinter steckt ist so so so so so viel komplexer", verdeutlichte er die Dichte des Themas. Beim Festival geht es nicht nur um die technischen Fertigkeiten und darum, was mittels Artificial Intelligence (AI) möglich ist, sondern auch um einen philosophischen Zugang und zu erforschen, "was bedeutet das für uns als Mensch, für unsere Gesellschaft als Kultur?".

Übermenschliche Intelligenz

Die Kernfrage sei, was wir in die AI projizieren, ob Maschinen Emotionen haben müssen oder ob unsere Emotion genug ist. Im Moment stehe die künstliche Intelligenz bei selbstlernenden Maschinen. Es geht also weg von Maschinen, die wir bedienen, hin zu solchen, die selbst draufkommen, wie sie Aufgaben lösen bzw. sogar dem Menschen vorgeben, wie er zu handeln hat. In weiterer Zukunft schwebt die Singularität, Autor Vernor Venge prägte den Begriff 1987, das Schaffen einer übermenschlichen Intelligenz, sei es durch künstliche oder weiterentwickelte menschliche Intelligenz. Ray Kurzweil sagt dies für 2045 voraus. All das führt zur Frage: Was wird überbleiben, das nur wir Menschen können? Dazu müsse man auch bedenken, wie überraschend sich Technologie oft entwickle, betonte Stocker.

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) freut sich auf einige "der spannendsten gesellschaftspolitischen und technischen Fragen, die wir derzeit zu behandeln haben". Es gehe darum, dass "wir nicht zu präventiven Verhinderern werden" unter Rahmenbedingungen, die immer weniger von öffentlichen Institutionen zu kontrollieren und steuern seien. Seit 20 Jahren heiße es regelmäßig, dass der Durchbruch der künstlichen Intelligenz bevorstehe – nun tut er es wirklich, weil die ökonomische Verwertbarkeit seit kurzem gegeben sei, führte Schöpf aus. (APA, 4.4.2017)