Wien – Die Oberbank, eine der führenden Regionalbanken in Österreich, plant für heuer bis zu acht neue Filialen: je zwei in Wien (1. Bezirk, Schottengasse und 14. Bezirk) sowie in Deutschland, Tschechien und Ungarn. Per Ende 2016 hatte die Oberbank 159 Filialen. Obwohl die Oberbank seit Jahren hohe Beträge in die Expansion investiert, "steigen die Aufwendungen weniger stark als die Erträge", sagte Bankchef Franz Gasselsberger bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag. In die neue Zentrale in Linz wurden 70 Millionen Euro investiert

Bis zum Jahr 2020 sind jetzt 175 Filialen das Ziel. Das werde man auf jeden Fall erreichen, sagt der Vorstand. Besonders positionieren wolle man sich als Bundesländerbank in Wien.

Einmaleffekte wirken sich auf Ergebnis aus

Das Beteiligungsergebnis fiel infolge von Einmaleffekten geringer aus, unter anderem weil die Oberbank wie auch die BKS (Bank für Kärnten und Steiermark) Anleihen der BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) gekauft habe. Die Erlöse der Oberbank stammen zu 96 Prozent aus dem Kundengeschäft. Die maßgeblichen Einflussfaktoren waren im Vorjahr das starke Kreditwachstum (während der Markt stagnierte), insbesondere die Nachfrage nach Kommerzkrediten. Die Förderkredite hätten in den ersten drei Quartalen um 30 Prozent zugenommen. Gasselsberger: "Wir haben keine Baustellen, weder beim Risiko noch im Kostenbereich." Die Kreditvorsorgen wurden sogar halbiert.

Obwohl das Zinsergebnis im Vorjahr leicht rückläufig war, wurde wieder ein Rekordergebniss erzielt. Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg auf 219,1 Millionen Euro (plus 14,4 Prozent), nach Steuern auf 181,3 Millionen (plus 8,9 Prozent). Damit wurden die eigenen Ziele übertroffen. Für heuer will Gasselsberger neuerlich Ergebnisse in dieser Höhe einfahren. Auf 25 Millionen Euro fast halbiert wurden die Kreditrisikovorsorgen. In zehn Jahren habe das Kreditvolumen um 60 Prozent zugenommen. Die Bilanzsumme wuchs 2016 um fünf Prozent auf 19,2 Milliarden. Bei der Oberbank legte das Bilanzvolumen in den vergangenen zehn Jahren um ein Drittel zu.

Rekord bei Primäreinlagen

Auch für die BKS war 2016 "ein erfolgreiches Jahr, auch wenn kein Rekordergebnis erzielt werden konnte", berichtete BKS-Vorstandschefin Herta Stockbauer. Allerdings wurde ein Rekord bei Primäreinlagen (plus neun Prozent) erzielt. Das Kreditvolumen wuchs wie bei der Oberbank über dem Marktdurchschnitt. Die Bilanzsumme erreichte 7,85 Milliarden Euro.

Heuer plant die BKS, zwei neue Filialen zu eröffnen, eine in der Wagramer Straße in Wien und eine im Nordosten von Slowenien an der Grenze zur Steiermark. Derzeit hat die BKS sieben Bankstellen in Slowenien. Ein juristischer Kraftakt machte es möglich, dass die Kroatien-Tochter in die österreichische Bank fusioniert wurde.

Die Generali-Versicherung bleibt exklusiver Partner der BKS in Österreich, im Ausland setzt die auf das Firmenkundengeschäft spezialisierte Bank auf lokale Partner. Da die Generali ihr Bankgeschäft aufgibt, wird über eine Teilübernahme des Portfolios der Versicherung verhandelt. Da die Unicredit bei der jüngsten Kapitalerhöhung nicht mitzog, sank deren Anteil an der Bank auf rund 30 Prozent. (cr, 4.4.2017)