Bild nicht mehr verfügbar.

Kurz vor dem Abflug fiel den Besatzungsmitgliedern in Kanada auf, dass sich ihr Pilot komisch verhielt.

Foto: REUTERS/Ivan Alvarado

Montreal – Weil er betrunken zum Dienst erschienen ist, ist ein kanadischer Pilot zu mehr als sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in der Provinz Alberta verhängte am Montag wegen Trunkenheit im Cockpit eine Haftstrafe von 219 Tagen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Nach seiner Entlassung darf der 37-Jährige zudem ein Jahr lang kein Flugzeug steuern. Er hatte sich im Prozess schuldig bekannt. Der Pilot der Fluggesellschaft Sunwing war am 31. Dezember kurz vor 7.00 Uhr am Flughafen von Calgary schwer alkoholisiert im Cockpit einer Boeing 737 angetroffen worden. Die Maschine sollte ins mexikanische Cancun fliegen, an Bord befanden sich 99 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder.

Im Cockpit umgekippt

Kurz vor dem Abflug fiel den Besatzungsmitgliedern auf, dass sich der Pilot sonderbar benahm und dann im Cockpit umkippte. Die Crew informierte daraufhin die Behörden. Der Pilot wurde schließlich aus dem Flugzeug gebracht und in Polizeigewahrsam genommen. Nach Polizeiangaben lag sein Alkoholpegel auch zwei Stunden nach der Festnahme noch mehr als das Dreifache über der in Kanada erlaubten Promillegrenze von 0,8. Nach mehreren ähnlichen Vorfällen hatte Kanadas Verkehrsminister Marc Garneau die kanadischen Fluggesellschaften im Februar angewiesen, sicherzustellen, dass ihre Piloten komplett nüchtern sind. (AFP, 4.4.2017)