Berlin/Wien – Das deutsche Recherchebüro "Correctiv", das auch wie berichtet mit dem STANDARD kooperiert, erhält 100.000 Euro von den Open Society Foundations. Die Stiftung von Investor George Soros finanziere fünf Journalisten, die zu Fake News im Netz recherchieren sollen, berichtet der Branchendienst turi2.de. Ab Mitte April sollen zweifelhafte Facebook-Beiträge mit Warnhinweisen versehen werden.

Correctiv werde sich bei der Suche nach gezielten Falschnachrichten auf Facebook konzentrieren, sich aber nicht darauf beschränken, sagte Correctiv-Geschäftsführer David Schraven am Dienstag.

Fake News sollen dann mit einem Hinweis wie "Diese Nachricht wird von Factcheckern angezweifelt" gekennzeichnet werden. Außerdem wolle Correctiv nicht nur auf einzelne gefälschte Nachrichten aufmerksam machen, sondern das System erklären, wie sie zustande kommen. Der genaue Starttermin stehe noch nicht fest, sagte Schraven. "Wir hoffen aber, dass es bald losgeht."

Bisher kümmern sich drei Mitarbeiter um das Thema Factchecking. Zwei weitere sollen dazu kommen, unter anderem Karolin Schwarz, Mitbegründerin von "Hoaxmap", einer Website zu Gerüchten über angebliche Verbrechen von Flüchtlingen. Die gut 100.000 Euro von den Society Foundations reichten nur bis Ende des Jahres. "Danach muss man sehen, wie es weitergeht", erklärte Schraven.

Facebook hatte angekündigt, härter gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten vorzugehen und dafür mit Correctiv zusammenzuarbeiten. Correctiv erhält von Facebook kein Geld dafür. (APA, red, 4.4.2017)