Grödig – Das Auftaktspiel zum ÖFB-Cup-Viertelfinale bringt am Dienstag (20.30 Uhr, live ORF Sport+) das Duell zweier unterklassiger Tabellenführer: Regionalliga-West-Spitzenreiter SV Grödig empfängt Erste-Liga-Tabellenführer LASK, für den alles andere als der Semifinaleinzug "eine herbe Enttäuschung" wäre, wie Trainer Oliver Glasner betonte.

Der 3:1-Sieg am Freitag bei Tabellenschlusslicht FAC, mit dem die Linzer ihren Vorsprung auf Aufstiegskonkurrent Austria Lustenau auf 14 Zähler ausbauen konnten, war bereits ein guter Test für die Cup-Partie. Denn auch in Grödig wartet ein extrem defensiver Gegner. "Es geht immer darum, die Umstände anzunehmen und dafür die jeweils besten Lösungen zu finden. Das ist uns in den vergangenen Wochen sehr gut gelungen", erklärte der LASK-Trainer, dessen Mannschaft seit 21. Oktober des Vorjahrs (2:3 in Wattens) und zwölf Pflichtspielen (elf Siege, ein Remis) ungeschlagen ist.

Im Cup taten sich die Linzer in dieser Saison aber bisher schwer, wobei auch in den ersten drei Runden die Gegner allesamt aus der Regionalliga kamen. Zum Auftakt gab man in Parndorf eine 2:0-Führung aus der Hand und kam erst nach Verlängerung mit 3:2 weiter. Es folgte ein mühsamer 2:1-Erfolg in Kalsdorf und zuletzt im Achtelfinale ein 4:3-Sieg nach Verlängerung in Amstetten. Auch im Mostviertel hatte der LASK bereits mit 2:0 und 3:1 geführt.

"Und jetzt wollen wir unbedingt ins Halbfinale"

"Am Ende ist nur wichtig, dass wir weitergekommen sind, deshalb bin ich auch mit dem Cup bisher absolut zufrieden. Und jetzt wollen wir unbedingt ins Halbfinale", stellte Glasner klar. Gleichzeitig warnte der 42-jährige Ex-Profi, der mit Ried 1998 und 2011 Cupsieger wurde, vor den Grödigern: "Sie haben von der Qualität der Spieler absolutes Zweitliga-Niveau, werden gegen uns alles reinhauen und uns alles abverlangen."

Grödig-Trainer Andreas Fötschl hofft natürlich auf die Sensation, weiß aber um die Schwere der Aufgabe. "Wir werden antreten, um aufzusteigen, aber dafür brauchen wir einen überragenden Tag und der LASK einen schwachen", meinte der 43-Jährige zur Ausgangslage. Zwar haben die Salzburger im Cup mit Horn (2. Runde, 4:2 i.E. nach 2:2 n.V.) und Wattens (Achtelfinale, 1:0) zu Hause bereits zwei Erste-Liga-Vereine ausgeschaltet, aber der vor dem Bundesliga-Aufstieg stehende LASK ist für Fötschl noch eine Kategorie über diese beiden Vereine zu stellen.

"Der LASK verfügt über eine Mannschaft, die in der Bundesliga jetzt schon eine gute Rolle spielen würde", betonte der Coach des Außenseiters und verwies darauf, dass die Oberösterreicher auch die Chance auf eine Europacup-Teilnahme witterten. "Es sind ja nur noch drei Spiele, die dafür notwendig sind. Deswegen wird der LASK gut vorbereitet und mit vollem Ernst an dieses Spiel herangehen."

Um gegen die Glasner-Truppe zu überraschen, ist es notwendig, "möglichst die Null zu halten. Wir werden sehr defensiv agieren, das ist auch in der Meisterschaft unsere Stärke. Ich hoffe, dass wir dann im Konter oder bei Standardsituationen gefährlich werden können", erklärte Fötschl, dessen Verein keinen Lizenzantrag für die Erste-Liga-Saison 2017/18 gestellt hat. Erst 2018/19, wenn die zweithöchste heimische Spielklasse auf 16 Vereine aufgestockt wird, will Grödig wieder in der Ersten Liga spielen. (APA, 3.4.2017)

ÖFB-Cup, Viertelfinale, Dienstag

SV Grödig – LASK Linz
Goldberg-Stadion, 20.30 Uhr, live ORF Sport+, SR Eisner

Grödig: H. Berger – Switil, Jutric, M. Berger, Kircher – Strobl, Öttl – Gruber/Schmidt, Pichler, Ünal – Jukic

Ersatz: Kalman – Strauss, Pletschacher, Wallner, Feiser

Es fehlen: Lukacevic (verletzt)

Fraglich: Gruber (angeschlagen)

LASK: Pervan – Ranftl, Ramsebner, Luckeneder, Ullmann – Rep, Erdogan, Michorl, Miesenböck – Fabiano – Gartler

Ersatz: Dmitrovic – Wiesinger, Kerhe, Mayer, Imbongo

Es fehlen: Riemann, Reiter (beide verletzt)

Fraglich: Otavio (angeschlagen)