Wien/Münster – Ein IT-Experte, der vom Balkon fliegt, eine Frau, die behauptet, Thiels Tochter zu sein, und Professor Boerne, der unter die Jäger gehen will: Das sind die Zutaten des neuen "Tatorts: Fangschuss" aus Münster. Bei Thiel und Boerne stimmt normalerweise nicht nur die Quote, sondern auch der Klamaukfaktor.

STANDARD-Redakteurin Astrid Ebenführer schreibt im TV-Tagebuch: "Zu konstruiert wirken die einzelnen Fäden, die es zu entwirren gilt. Aber die Handlung spielt im Tatort aus Münster sowieso eine Nebenrolle. Wichtiger sind die Scharmützel zwischen Boerne und Thiel. Doch auch denen fehlt in diesem Fall der Zund."

Foto: ORF/ARD/Martin Menke

Heike Hupert zieht in der "Frankfurter Allgemeinen" folgendes Resümee: "Die Einführung von Thiels potenzieller Tochter – ist sie es, oder ist sie es nicht? – erscheint als weiterer Versuch, für frischen Wind zu sorgen. Das Vorhaben gelingt. In puncto Witzigkeit und Bonmotdichte gehört 'Fangschuss' zu den mittelprächtigen 'Tatorten' aus Münster. Und warum in letzter Zeit überall im 'Tatort' investigative Journalisten und IT-Spezialisten sterben wie die Fliegen, wissen wohl nur die Koordinatoren der ARD."

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Christian Buß vergibt bei "Spiegel Online" sieben von zehn möglichen Punkten: "In der neuen Münsteraner Folge setzen die drei sehr unterschiedlichen Filmemacher nun alles daran, die Themen unerwarteter Nachwuchs und männliche Eitelkeit, Waidmannsheil und Waidmannstrank auf möglichst unerwartete Weise zusammenzubringen. Die Handlung strauchelt, und dass die Streichemacher von 'Verstehen Sie Spaß?' auch noch Guido Cantz als lustige Leiche eingeschmuggelt haben, war der Konzentration am Set sicherlich auch nicht dienlich. Aber die Dialoge sind von angeheiterter Eleganz."

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