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US-Forscher sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen Gaming und Arbeitslosigkeit.

Foto: Reuters/Blinch

US-Forscher sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen Gaming und Arbeitslosigkeit. Vier Wirtschaftswissenschaftler haben sich mit den Beschäftigungszahlen von US-Männern zwischen 21 und 30 Jahren auseinandergesetzt, die keinen akademischen Abschluss aufweisen. In einem Fachartikel führen die Forscher aus, dass bei dieser Gruppe die Beschäftigungsrate zwischen 2000 und 2015 auf 72 Prozent gesunken ist. Gleichzeitig sind auch die geleisteten Arbeitsstunden im Vergleich mit älteren Männern oder Frauen vergleichsweise stärker zurückgegangen.

Ohne Gaming wohl ehrgeiziger gewesen

Diese Arbeitsstunden wurden durch Freizeitaktivitäten wettgemacht, wovon 75 Prozent bei genannter Gruppe davon Gaming einnimmt. Laut den Wissenschaftlern wären im untersuchten Zeitraum gleichzeitig Videospiele deutlich besser geworden – etwa in Puncto Komplexität und Realismus. Zugleich ist auch der Preis gesunken. Die Wissenschaftler argumentieren nun, dass es möglich sei, dass einige Männer zwischen 21 und 30 ihre Karriere mit höherer Intensität verfolgt hätten, hätten sie nicht gespielt.

Economist: Die Wirtschaft ist schuld

Die Forscher weisen allerdings gleichzeitig daraufhin, dass mehr Studien nötig seien, um die These zu bestätigen. The Economist argumentiert außerdem, dass Gaming mehr ein Symptom einer krankenden Wirtschaft sei, als ein Auslöser dafür. Viele junge Männer würden einfach keine Arbeit finden und sich daher vermehrt mit Games auseinandersetzen, die durchaus eine belohnende und soziale Komponente mit sich bringen. Man sollte also nicht die untersuchte Gruppe kritisieren, sondern vielmehr die Wirtschaft, die es offenbar nicht schafft, junge Leute für gute Jobs vorzubereiten, kritisiert The Economist weiter. (red, 01.04.2017)