In einem Düngemittelunternehmen trat Salpetersäure aus.

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Brügge – Wegen eines Lecks in einem Düngemittelunternehmen haben die Bewohner zweier belgischer Dörfer die Nacht auf Samstag in Notunterkünften verbringen müssen. Nach Angaben der zuständigen Behörden trat in dem Betrieb in der flämischen Gemeinde Gistel aus noch ungeklärter Ursache Salpetersäure aus. Durch das Verdampfen der Chemikalie entstand dann eine gelborange-farbene Giftgaswolke.

Die Behörden entschieden, die Dörfer Zevekote und Sint-Pieters-Kapelle vorsichtshalber zu evakuieren. Erst am Samstagvormittag wurde mitgeteilt, dass die Bewohner nach einer Kontrolle wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können. Sie kamen nach den ersten Erkenntnissen mit dem Schrecken davon. Lediglich ein Polizist war kurzzeitig in medizinischer Behandlung, hieß es.

Ob Obst, Gemüse und Fleisch aus dem betroffenen Gebiet weiterhin bedenkenlos verzehrt werden können, war zunächst unklar. Die zuständigen Behörden wollten landwirtschaftliche Produkte erst nach Tests wieder freigeben. Die betroffene Gemeinde Gistel liegt rund 20 Kilometer südwestlich von Brügge.

Salpetersäure wirkt stark ätzend auf Haut, Augen und Schleimhäute. Dämpfe können beim Einatmen unter anderem zu Bronchitis und Lungenentzündung führen und die Lungenbläschen verätzen. Wie viel Salpetersäure bei dem Unfall auslief, teilten die Behörde zunächst nicht mit. Der betroffene Tank hatte den Angaben zufolge allerdings ein Fassungsvermögen von 25.000 Litern. Er soll zu rund 60 Prozent gefüllt gewesen sein. (APA, dpa, 1.4.2017)