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Zum Aufbau von "shöpping.at" hat die Post einen Betrag im "niedrigen zweistelligen Millionenbereich" in die Hand genommen.

Foto: dpa-Zentralbild/Arno Burgi

Wien – Die Österreichische Post ist von der Digitalisierung stark betroffen. Das macht sich bei der Zahl der Briefe bemerkbar, die stark gesunken ist. Dafür gibt es ein Plus bei Paketen durch den E-Commerce, und da will die Post einhaken.

Seit zwei Jahren arbeitet das Unternehmen daran, dem Einzelhandel auch digitale Dienstleistungen anzubieten. Das Ergebnis ist der Marktplatz "shöpping.at", der am 5. April an den Start geht und eine Antwort auf Konkurrenten aus dem Ausland, wie Amazon, sein soll.

"Das ist ein Online-Marktplatz für Österreich aus Österreich", sagte Gerald Gregori, Leiter des E-Commerce-Innovationsmanagements bei der Post, Donnerstagabend bei einem Pressegespräch. Gestartet wird mit 60 heimischen Händlern, 100 hat Gregori bereits unter Vertrag. Mit dabei seien derzeit Unternehmen wie Gigasport, Kastner & Öhler, Jolly und Jacques Lemans.

Handel am Marktplatz interessiert

Dass die Investition für "shöpping.at" wie kolportiert bei rund 30 Millionen Euro liegt, möchte Gregori "nicht bestreiten". Man habe jedoch noch nicht die ganze Summe ausgegeben, derzeit liege man im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Der österreichische Handel sei an dem Marktplatz sehr interessiert, da er ihm einen weiteren Vertriebskanal biete. "Der Händler kann seinen eigenen Webshop behalten, es gibt keine Kosten und Gebühren, nur eine Umsatzprovision", sagte Gregori. Diese liege zwischen einem und knapp zehn Prozent, je nach Gewinnmarge der Produkte. Hohe Margen hätten etwa teure Weine, Lebensmittel oder Schmuck, im unteren Bereich befänden sich Elektronikartikel. Die Post selbst habe nicht vor als Händler aufzutreten, sie will in der Vermittlerrolle bleiben.

Um am Marktplatz teilnehmen zu können, müssen Händler auf IT-Ebene jedoch fit sein, um andocken zu können. Einige müssten noch dazulernen, um unter anderem geeignete Bilder und Texte anbieten zu können. Ein Schritt ins Ausland sei mit "shöpping.at" zumindest im deutschsprachigen Bereich denkbar, so Gregori. (APA, 31.3.2017)