Bagdad – Die irakischen Regierungstruppen haben am Montag einen neuen Anlauf zur Rückeroberung der Altstadt von Mossul aus der Hand der Jihadisten unternommen. Einheiten der Polizei und einer schnellen Eingreiftruppe seien an der Südwestachse der Altstadt auf dem Vormarsch, erklärte Generalleutnant Raed Shakir Jaudat.

Eines der Ziele ist demnach die Faruk-Straße in der Nähe der Al-Nuri-Moschee. Die Moschee ist für die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) von hohem symbolischen Wert. Dort war IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi im Juli 2014 das einzige Mal öffentlich aufgetreten. Dabei hatte er das "Kalifat" des IS in Teilen des Irak und im benachbarten Syrien proklamiert und Muslime aufgerufen, seinen Anweisungen Folge zu leisten.

Erste Erfolge

Die Offensive zur Rückeroberung von Mossul, der zweitgrößten irakischen Stadt, von den Jihadisten hatte am 17. Oktober mit Unterstützung der von den USA angeführten Militärkoalition begonnen. Nach der Einnahme von Ost-Mossul im Jänner begann am 19. Februar der Angriff auf den Westteil der Stadt. Dabei wurden der Sitz der Regionalregierung, das Mossul-Museum und der Bahnhof zurückerobert. Der Fall von Mossul, letzte große Bastion des IS im Irak, wäre ein schwerer Rückschlag für die Jihadisten.

Im Kampf um die Altstadt stoßen die Truppen auf erheblichen Widerstand der Jihadisten, die beschuldigt werden, Zivilisten als menschliche Schutzschilde einzusetzen. Die Regierungstruppen machen deshalb nur langsam Fortschritte. Nach UN-Angaben sind allein in der Altstadt rund 400.000 Menschen eingeschlossen. (APA, 27.3.2017)