Wien – Im Fall eines 21-jährigen Irakers, der am Sonntag bei einer Rauferei vor einem Lokal in Wien-Ottakring tödlich verletzt worden ist, hat die Polizei die Identität des mutmaßlichen Messerstechers herausgefunden. Der 33-jährige syrische Familienvater wurde in seiner Wohnung nicht angetroffen, die Fahndung läuft.

Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung vor einem Shisha-Lokal am Lerchenfelder Gürtel war der junge Iraker am Sonntag gegen 6.00 Uhr durch Messerstiche so schwer verletzt worden, dass er trotz einer Notoperation im Spital starb. Der Asylwerber, der laut Polizei schon mehrere Jahre in Wien gelebt hatte, war mit zwei Landsmännern in der Gaststätte gewesen, wo sie nach Auskunft der beiden Begleiter Alkohol – Wodka gemischt mit Energydrinks – tranken. Der 21-Jährige sei wegen einer Kleinigkeit mit einem Kellner in Streit geraten. Andere Gäste hätten sich eingemischt, worauf sich die Auseinandersetzung vor das Lokal verlagerte.

Bei der folgenden Prügelei wurden sie alle drei mit Fäusten, Fußtritten und sogar Schlägen mit Gürteln traktiert, sagten die Freunde des Opfers später aus. Die Rede war von sieben bis zehn Angreifern. Der 33-Jährige soll dem 21-Jährigen schließlich ein Messer in den Rücken gerammt haben.

Tatwaffe unauffindbar

Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Polizei um einen Asylwerber aus Syrien. Der Mann soll sich zumindest seit dem Sommer 2014 in Österreich befinden und habe mit seiner Frau und mehreren Kindern in einer Wohnung im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus gelebt.

Die Tatwaffe blieb bisher unauffindbar, ihre Herkunft war ebenfalls ungeklärt. Es habe sich jedenfalls um ein Messer mit einer sehr langen Klinge gehandelt, sagte Polizeisprecher Thomas Kleiblinger am Montag.

Mehrere weitere an dem Raufhandel Beteiligte sind ausgeforscht und mittlerweile auch vernommen worden. Im Zusammenhang mit der Prügelei gab es bis Montagmittag vier Anzeigen. Nach anderen Involvierten wurde noch gefahndet.

Laut den bisherigen Ermittlungsergebnissen ist der Streit zwischen dem späteren Opfer und dem Lokalmitarbeiter "aus einer Nichtigkeit heraus" entstanden, sagte der Polizeisprecher. "Es hat sich wohl an einer Kleinigkeit entzündet, a la 'Wie redest du mit mir?' Ein ethnischer Konflikt lag hier offenbar nicht zugrunde." Die drei Iraker waren offenbar keine Stammgäste. Das Opfer und einer der Begleiter seien davor erst ein Mal dort gewesen, der dritte noch nie.(APA, 27.3.2017)