Beirut/Raqqa/Damaskus – Bei ihrer Offensive zur Rückeroberung der IS-Hochburg Raqqa im Norden Syriens haben die von den USA unterstützten Kräfte einen wichtigen Etappensieg errungen. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) eroberten am Sonntag nach Angaben ihres Sprechers den rund 50 Kilometer westlich von Raqqa gelegenen Militärflughafen Tabqa, den die Jihadistenmiliz IS im August 2014 eingenommen hatte.

"Die Syrischen Demokratischen Kräfte haben die vollständige Kontrolle über den Militärflughafen Tabqa übernommen. Die Minenräumarbeiten sind im Gange, um das Gelände zu sichern", sagte der SDF-Sprecher Talal Sello. Die Eroberung des Flughafens erlaubt es den SDF, einer Allianz kurdischer und arabischer Kämpfer, die Verbindungsroute von Raqqa Richtung Westen abzuschneiden und so den Belagerungsring um die Stadt zu schließen.

Nächstes Ziel: Euphrat-Staudamm

Nächstes Eroberungsziel der Allianz ist der nahe gelegene Tabqa-Staudamm am Euphrat, der größte Staudamm Syriens. Durch das schwere Bombardement in der Region wurde jedoch das Kraftwerk beschädigt, das die Stromversorgung am Staudamm sicherte. Dies könnte eine Gefahr für die Städte flussabwärts bedeuten.

Der "Islamische Staat" (IS) hatte Raqqa im Sommer 2014 ebenso wie weite Landstriche in Syrien und im Irak erobert und in den von ihm kontrollierten Gebieten ein Kalifat ausgerufen. Raqqa gilt als die "Hauptstadt" des IS.

Mit Unterstützung der von den USA angeführten Militärkoalition hatten die SDF im November ihre Offensive zur Rückeroberung der Stadt begonnen. Zeitgleich versuchen irakische Regierungstruppen die letzte IS-Hochburg Mossul im Norden des Irak zurückzuerobern. (APA, 27.3.2017)