Es gibt weltweit rund 15.000 Atomwaffen, die im Besitz von höchstens neun Staaten sind. Wenn am Montag die Verhandlungen über ein Verbot von Nuklearwaffen in New York beginnen, sind zwar mehr als 100 Uno-Mitgliedsländer dabei – besagte neun Länder allerdings nicht. Atomwaffenstaaten wie die USA und Russland sperren sich vehement gegen den Pakt. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen spricht dennoch von "historischen" Verhandlungen.

Initiiert wurden die Gespräche bereits 2014 von einer kleinen Staatengruppe, zu der unter anderen Österreich und Irland zählen. Sie brachte einen Resolutionsentwurf in die Uno-Vollversammlung ein, der im Dezember 2016 angenommen wurde.

Nach der ersten Runde ist eine zweite Mitte Juni geplant. Am Ende soll ein Pakt stehen, der Entwicklung, Produktion, Lagerung, Tests, Weitergabe und Einsatz von Nuklearwaffen verbietet. "Die Ausarbeitung des Vertrages dürfte keine großen Schwierigkeiten bereiten", erklärt ein Botschafter eines Atomwaffenstaates bei der Abrüstungskonferenz Ende Februar in Genf. Denn die Länder, die sich auf den Bann einigen wollen, verfügten ja über keine nuklearen Sprengköpfe, betont der Botschafter, der anonym bleiben will.

Keine Konsequenzen

Welche praktischen Konsequenzen kann der Pakt dann haben? Die Atomwaffengegner hoffen, dass die Ächtung durch die Mehrheit der Uno-Mitgliedsstaaten langsam aber sicher die Nuklearmächte zum Nachgeben zwingt. Unter den Atomwaffenmächten wollen vor allem die USA und Russland von einem Verbot nichts wissen. Die Arsenale der Amerikaner und der Russen umfassen knapp 14.000 atomare Sprengköpfe. Frankreich, China, Großbritannien, Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea verfügen zusammen über mehr als 1000 Sprengköpfe.

US-Präsident Donald Trump machte klar: Solange Länder über die Waffen verfügten, würden die USA an "deren Spitze stehen". (jdh, dpa, 27.3.2017)