Monte Carlo – Der Swift wurde in den beiden Vorgängergenerationen ein wenig als günstige Mini-Alternative gehandelt: kompakt, knackig, fahraktiv, fair im Preis. Diese Attribute bleiben erhalten, beim Design allerdings biegt er in eine neue Spur ein, die ihn von der Geradlinigkeit à la Mini weg – und zu etwas schwingenderen Formen – markanteren, sagt Suzuki – hinführt. Die Silhouette bleibt allerdings angelehnt an die Vorgänger.

Schwungvoller und prägnanter präsentiert sich der neue Swift im Design. Abspeckung um 120 kg sorgt für enorme Spritzigkeit, Assistenzsysteme für ein neues Sicherheitsniveau.
Foto: Suzuki

Mit 3,84 m Länge unterbietet er das Vorgängerniveau um zehn Millimeter und begegnet dem aktuellen Mini 3-Türer auf Augenhöhe (3,82 m) – toppt ihn aber beim Kofferraum: 265 Liter versus 211; dazu gleich noch ein Wort. Vorher eins zu den Abmessungen. Anders als die meisten Gegner, die sich jetzt um das (oft auch über dem) Viermetermaß einpendeln, verweigert der Swift sich diesem Trend. Gegenüber der ersten Generation (1983) hat er damit gerade mal eine Spanne zugelegt. Resultat? Entspanntes Verhältnis zu Parklücken.

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Nun ist es aber so, dass die Japaner für den Swift ernst nehmen, was für die Entwicklung des Menschen gilt: Auf das innere Wachstum kommt es an. Dementsprechend haben die Ingenieure dem Kleinen zu einigem Binnenwachstum verholfen. Bloß: Wo haben sie den zusätzlichen Raum gefunden, wo hergenommen? Antwort: neue Plattform, zwei Zentimeter mehr Radstand, vier mehr Breite.

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Der Kofferraum fasst mit 265 Litern 54 mehr als bisher. Das wären 54 Ein-Liter-Milchpackerln (der Umrechnungskurs in 16er-Blech oder in Kisten Friulano ist uns gerade nicht geläufig), stellen Sie sich das Milchregal in Ihrem Supermarkt vor und übertragen den Eindruck auf den Kofferraum.

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Und innen? Vorne gibt's in der ersten Reihe geradezu üppig Platz. Überraschung aber auch hinten, die dortigen Platzverhältnisse versetzen keine Menschenrechtsorganisation in Alarmzustand. Das Knie hat ebenso Freiheit wie der Kopf. Und wenn wir schon drinnen sitzen, anlässlich der Fahrpräsentation in Südfrankreich: Materialanmutung? Na ja. Ein Hartplastik-"Na ja", das generell für die Fahrzeugklasse gilt. Aufgerüstet hat Suzuki indes bei den Inhalten – Stichworte: Bildschirm, Infotainment. Und das Assistenzsystem DSBS kombiniert Abstandstempomat und Notbremsassistent zu sinnvollem Nutzen.

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Motoren? Ein neuer 1,0-Liter-3-Zylinder-Turbo (112 PS), ein 1,2-Liter-4-Zylinder-Sauger (90 PS), fertig. Speziell mit Ersterem machen Ausfahrten Spaß, aber generell spürt man die Abschlankung (um bis zu 120 kg!) deutlich im Temperament, der nackendste Swift bleibt mit 840 kg weit unter dem magischen 1000er. Entsprechend wieselflink und quirlig fährt er sich in engen Gassen, aber auch überland im Kurvenreich.

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Als eine Besonderheit im Konkurrenzumfeld – schließlich ist Suzuki nicht nur Kleinwagen-, sondern auch 4WD-Spezialist – ist der Swift wie gehabt auch wieder mit Allrad verfügbar. Minderheitenprogramm? Keineswegs! Suzuki-Austria-Geschäftsführer Helmut Pletzer rechnet mit 40 Prozent Allradanteil. (Andreas Stockinger, 7.4.2017)

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