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Nördlich von Sizilien ist der Umsatz der Fischer um 70 Prozent zurückgegangen, angeblich weil sich Delfine so vermehrt haben und die Kalamare wegfressen.

Foto: REUTERS/Dinuka Liyanawatte

Rom – Delfine sind nicht die besten Freunde der Fischer. Beide wetteifern um Kalmare, die Fischer fangen und von denen sich Delfine leidenschaftlich gern ernähren. Im Raum der Äolischen Inseln nördlich von Sizilien ist der Umsatz der Fischer um 70 Prozent zurückgegangen, angeblich weil sich die Tiere so vermehrt haben. Darum streiken die Fischer dort in der nächsten Woche für zwei Tage.

"Die Situation ist nicht mehr tolerierbar. Jede Nacht spielt sich im Meer ein Kampf ums Überleben zwischen uns und den Delfinen ab", sagte Giuseppe Spinella, Präsident eines Konsortiums, das 119 Fischer des Insel-Archipels vereint. Man verlangt von der Regierung finanzielle Unterstützung. "Entweder wir oder die Delfine", betonte Spinella.

Delfine zerstören Netze

Bis vor einigen Jahren konnte jedes Fischerboot bis zu 25 Kilo Kalmare pro Nacht fangen, jetzt sind es nicht mehr als drei Kilo. Fischer bemängelten, sie seien kaum noch in der Lage, die Kosten des Treibstoffes zu decken. Die Delfine würden auch immer wieder die Netze zerstören.

"Die Fischer haben den Eindruck, dass sich die Delfine vermehrt haben, doch das stimmt nicht", widersprach Meeresbiologin Monica Blasi. "Das Problem ist die sinkende Zahl von Fischen im Meer. Die Delfine nähern sich den Fischerbooten in der Hoffnung, dort mehr Nahrung zu finden."

Zur Lösung des Problems schlug die Biologin den Einsatz von akustischen Geräten vor, die Delfine von Fischerbooten fernhalten sollen. "Wir werden diese Geräte ab Mai drei Monate lang testen", kündigte Blasi an. (APA, 23.3.2017)