Zuckerdeko, Barbara Stöckl und der in medizinischen Fragen im ORF praktisch unvermeidliche Arzt und ORF-Stiftungsrat Siegfried Meryn.

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

"128! Ganz schön hoch!" Was war passiert? Barbara Stöckl hatte Hand an sich selbst angelegt und wusste deshalb, wieso es so weit kommen konnte: "Bei Stress, zum Beispiel mit zwei Alphamännchen, bereitet sich der Körper automatisch auf Kampf oder Flucht vor. Dazu bräuchten die Muskeln Treibstoff, also steigt der Blutzuckerspiegel. Sinnloserweise."

Wenn Hugo Portisch und Wolf Biermann gewusst hätten, dass sie von ihrer Gastgeberin für Stöckl live: Zucker, das süße Gift für ein solches Experiment verwendet wurden! Dann hätten sie sich als Silberrücken sicher zurückgehalten. Andererseits gut, dass Stöckl nur ein Blutzuckervideotagebuch führte und keine andere Messung an sich vornahm. Man möchte gar nicht wissen, was sich da nach Biermann und Portisch alles im roten Bereich abgespielt haben könnte.

Der Zuckersensor im Oberarm

Unsereins hat keinen Zuckersensor im linken Oberarm, aber dafür eine – übrigens meistens leere – Naschlade im Nachbarschreibtisch. Das Problem allerdings ist dasselbe: Umgeben von Alphaweibchen und -männchen sind Fluchtverhalten und Wunsch nach Süßstoffzufuhr entsprechend ausgeprägt. Doch auch hier wusste Barbara Stöckl Rat: Langkettige Kohlenhydrate wirken wahre Wunder!

Aber schließlich kam der "Sündenfall", wie die Moderatorin erklärte: Eine Sitzung mit Krapfen wäre wahrscheinlich schon schlimm genug gewesen, doch dann auch noch mit dem verantwortlichen Redakteur. Das war jener Moment, in dem man sich verstanden und ertappt zugleich fühlte.

Denn "die kleinen Sünden straft der Herr sofort", wie Stöckl erklärte. Aber wann ist eigentlich mit der Bestrafung der großen zu rechnen? (Michael Pekler, 22.3.2017)