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Trinkt Wasser: Rodrigo Duterte.

Foto: AP Photo/Aaron Favila, File

Manila/Naypyidaw – Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat seine europäischen Kritiker als "Verrückte" bezeichnet. Duterte reagierte am Sonntag bei einem Besuch in Myanmar verärgert auf einen Beschluss des EU-Parlaments vom vergangenen Donnerstag, in dem die "hohe Zahl" illegaler Tötungen im philippinischen Anti-Drogen-Kampf beklagt wurde.

Die Europäer sollten sich "um ihre eigenen Sachen kümmern", sagte Duterte, der für seine markigen Aussprüche bekannt ist. "Warum wollt ihr uns verarschen, verdammt noch mal?"

"Es wird noch mehr Tote geben"

Duterte führt seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen unerbittlichen Kampf gegen Drogenkriminelle. Mehr als 7.500 Menschen wurden seitdem auf den Philippinen getötet, darunter 2.500 von der Polizei, die übrigen unter ungeklärten Umständen. Duterte billigt im Kampf gegen Drogen ausdrücklich die Selbstjustiz. "Es wird noch mehr Tote geben", sagte Duterte am Sonntag. "Ich werde weitermachen, bis der letzte Drogenbaron in den Philippinen umgebracht ist und bis keine Dealer mehr in den Straßen herumlaufen."

Bei seinem jüngsten Rundumschlag gegen seine Kritiker lehnte Duterte auch gleichgeschlechtliche Eheschließungen ab. "Das ist deren Kultur", sagte er unter Verweis auf eine kürzlich erschienene Nummer des "Time"-Magazins über Geschlechterrollen und Sexualität. "Wir sind Katholiken und das bürgerliche Recht besagt, dass ich nur eine Frau heiraten kann, so wie eine Frau nur einen Mann heiraten kann." Jeder Mensch soll an der Stelle bleiben, die ihm "von Gott zugewiesen" worden sei. Die Menschen dürften "nicht alles durcheinanderbringen". (APA, 20.3.2017)