Zürich – Die Schweiz Migros Bank gibt ab dem 1. Juli die Negativzinsen verstärkt an ihre Kundschaft weiter. Privatkunden mit einem Guthaben von über 1 Million Franken (rund 932.000 Euro) müssen ab dann 0,75 Prozent Zinsen bezahlen, wie ein Sprecher auf Anfrage der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP sagte.

Firmenkunden müssen laut den Angaben ab einem Guthaben von fünf Millionen Franken diesen Negativzins zahlen. Bis jetzt galten Freibeträge von zehn Millionen Franken für Privat- und Firmenkunden.

Keine Überraschung

Die Verschärfung kommt nicht überraschend. Im laufenden Jahr werde man eine Ausweitung der Negativzinsen prüfen, hatte Bankchef Harald Nedwed im Jänner auf der Bilanzmedienkonferenz angekündigt. Nachdem die Migros Bank auf ihren Guthaben bei der SNB 2015 noch innerhalb der Freigrenze geblieben war, hatte sie 2016 Strafzinsen bezahlt.

Als erste große Schweizer Bank hatte im November Postfinance offiziell eine Limite eingeführt, ab der sie Strafzinsen einkassiert. Ab Beträgen von einer Million Franken müssen Postfinance-Kunden eine Gebühr von einem Prozent bezahlen. Anders als andere Institute kann Postfinance Verluste bei Kundeneinlagen nicht im Kredit- und Hypothekargeschäft ausgleichen, da für sie ein Kreditvergabeverbot gilt.

Bereits vor November verlangte die Post-Tochter von Größtkunden und institutionellen Anlegern auf Beträgen über einem individuellen Schwellenwert eine Guthabengebühr von 1 Prozent. Andere Banken handhaben dies ähnlich. (APA, 15.3.2017)