Jerusalem/Washington – US-Präsident Donald Trump unternimmt erste Schritte, um den stagnierten Friedensprozess im Nahen Osten neu in Gang zu bringen. Jason Greenblatt, Trumps Sonderbeauftragter für internationale Verhandlungen, hat sich am Montagabend mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem getroffen.

Bei dem Gespräch sei es unter anderem um den Siedlungsbau im Westjordanland gegangen, teilte Netanjahus Büro in der Nacht zum Dienstag mit. In einer gemeinsamen Erklärung von israelischer Regierung und US-Botschaft hieß es, Netanjahu und Greenblatt hätten die Haltung bekräftigt, für einen "echten und andauernden Frieden eintreten zu wollen, der die Sicherheit Israels stärkt und die Stabilität in der Region fördert".

Greenblatt trifft sich am Dienstagnachmittag mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Ramallah, wie das israelische Radio berichtete.

Trump lud Abbas nach Washington ein

Laut Medienberichten will Trump ein Treffen zwischen Abbas und Netanjahu initiieren. Abbas und der US-Präsident hatten am Freitag telefoniert. Trump lud Abbas dabei nach Washington ein.

Trump hatte bei einem Gespräch mit Netanjahu im Februar in Washington gesagt, er strebe nicht mehr unbedingt eine Zwei-Staaten-Lösung zur Überwindung des Nahostkonfliktes an. "Ich finde gut, was beide Parteien gut finden", sagte der Präsident.

Israel hatte 1967 im Sechs-Tage-Krieg unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Seitdem kontrolliert es das Gebiet weitgehend. Die Palästinenser wollen dieses Gebiet für einen unabhängigen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Die vorerst letzten Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern waren im April 2014 gescheitert. Damals hatte US-Außenminister John Kerry versucht, zu vermitteln. (APA, 14.3.2017)