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Batumi/Tiflis – Im georgischen Schwarzmeer-Ferienort Batumi ist ein Streit zwischen Autofahrern und der Polizei zu schweren Krawallen mit Dutzenden Festgenommenen und Verletzten eskaliert. Der Regierungschef des Landes im Südkaukasus, Georgi Kwirikaschwili, machte am Sonntag die Opposition für die Ausschreitungen verantwortlich.

"Das ist ein Beispiel, wie ein alltäglicher Anlass von destruktiven politischen Kräften zur Eskalation genutzt wird", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Die Vereinte Nationale Bewegung (UNM) des früheren Präsidenten Michail Saakaschwili stecke hinter den Unruhen, sagte Surab Pataradse, Verwaltungschef der Region Adscharien. Die UNM-Führung rief für Sonntagabend zum Protest gegen Polizeiwillkür in Batumi auf.

Dutzende Festnahmen

Bei den Krawallen am Samstagabend wurden nach Polizeiangaben etwa 40 Menschen festgenommen. 22 Menschen, darunter 6 Polizisten, wurden verletzt. Auslöser war die Festnahme zweier Autofahrer, die Bußgelder nicht zahlen wollten. Eine aufgebrachte Menge versuchte, die Männer aus dem Polizeihauptquartier in Batumi zu befreien. Spezialkräfte setzten Tränengas und Gummigeschoße gegen die Randalierer ein.

Dabei hat sich die früher sehr unruhige Lage in Georgien in den vergangenen Jahren eher beruhigt. Die Ex-Sowjetrepublik strebt eine Mitgliedschaft in EU und NATO an. In der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien wurde am Sonntag ein neues Parlament gewählt. (APA, dpa, 12.3.2017)