Spittal an der Drau – Mehrere Menschen wurden am Wochenenden bei Wintersportunfällen getötet oder verletzt. Nach einem Lawinenabgang auf der Turrach in Kärnten ist eine 16-jährige Jugendliche am Samstagabend ihren schweren Verletzungen erlegen. Das Mädchen war Teil einer fünfköpfigen Skifahrergruppe aus Graz, die Samstagmittag in einer Höhe von circa 2.100 Metern im ungesicherten Skibereich einen Hang queren wollte. Dabei löste sich ein Schneebrett und riss drei Menschen mit.

Nach Angaben der Landespolizeidirektion Kärnten war zunächst ein 40-jähriger Grazer in den Hang eingefahren und hatte diesen bereits zur Hälfte gequert als sich ein 150 Meter breites und 200 Meter langer Schneebrett löste. Der Mann wurde verschüttet, dann aber wieder an die Schneeoberfläche gespült.

Mitgerissen wurden allerdings auch eine 16-Jährige und ihre 10-jährige Schwester. Während das jüngere Mädchen nur teilweise erfasst wurde und in der Hangmitte unverletzt liegen blieb, wurde ihre ältere Schwester komplett von den Schneemassen überrollt.

Die Jugendliche wurde im Zuge der Verschüttetensuche, an der sich zahlreiche Helfer beteiligten, nach Sondierung des Lawinenkegels um 13:10 Uhr ohne Bewusstsein aus ca. zwei Metern Tiefe geborgen und nach notärztlicher Versorgung unter Reanimation in das Klinikum Klagenfurt geflogen. Dort starb sie Samstag am Abend infolge ihrer schweren Verletzungen.

Glimpfliches Ende am Kitzsteinhorn

Ebenfalls von einer Lawine erfasst wurde am Samstag einen 36-jähriger Variantenfahrer am Kitzsteinhorn in Kaprun, der Ausgang war aber glimpflich. Der Pole war mit vier Landsmännern abseits der Pisten abgefahren. Er löste laut Polizei ein Schneebrett aus und wurde verschüttet. Seine Kameraden, die mit Suchgeräten, Sonden und Schaufeln ausgerüstet waren, konnten ihn aus rund einem Meter Tiefe ausgraben. Er war unverletzt.

Die Lawine wurde am späten Nachmittag ausgelöst. Polizeilichen Informationen zufolge traf nach 30 Minuten ein Notarzt mit dem Rettungshubschrauber beim Lawinenkegel ein. Der Verunglückte war zu diesem Zeitpunkt schon wieder wohlauf. Er war von den anderen Gruppenmitgliedern rasch geborgen worden. Der Arzt konnte keine Verletzungen feststellen. Die polnische Gruppe bestand aus vier Skifahrern und einem Snowboarder. Am Samstag sind bei Lawinenabgängen in Salzburg und Kärnten im freien Gelände insgesamt zwei Skifahrer ums Leben gekommen.

Skifahrer stürzte 100 Meter über Felsstufen

In Obertauern ist ein 19-jähriger Skifahrer am Samstag vor den Augen seines Vaters rund 100 Meter über mehrere Felsstufen gestürzt. Der Brite überstand den Absturz im freien Gelände, in der sogenannten "Zehnerkar-Rinne", mit leichten Verletzungen. Der 56-jährige Vater alarmierte per Handy die Einsatzkräfte. Die beiden Männer wurden von Bergrettern aus dem unwegsamen Gelände geborgen.

Laut Polizei waren die zwei Skifahrer gegen 12.30 Uhr im Bereich der Zehnerkarbahn abseits der Pisten abgefahren. Sie folgten dabei Skispuren, die in Richtung "Zehnerkar-Rinne" führten. Wegen mangelnder Ortskenntnisse gerieten sie in felsiges Gelände. Nachdem der vorausfahrende 19-Jährige abgestürzt war, kam er im flacheren Bereich zu liegen. Die beiden Briten hatten keine Lawinen-Notfallausrüstung dabei.

Auf Piste zusammengebrochen

Ein Skifahrer aus Deutschland ist am Samstag auf einer Piste in Maria Alm im Pinzgau zusammengebrochen und regungslos liegengeblieben. Trotz rascher Hilfe durch zufällig anwesende Ärzte blieben alle Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. Laut Polizei hatte der 52-Jährige kurz zuvor beim Mittagessen auf einer Skihütte über Unwohlsein geklagt.

Der Urlauber war mit seiner Frau und Freunden unterwegs gewesen. Vermutlich hatte der Mann einen Herzinfarkt erlitten. Die genaue Todesursache war vorerst nicht bekannt. Die Angehörigen des 52-Jährigen wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. (APA, 12.3.2017)