Podgorica – Der montenegrinische Spitzenpolitiker Svetozar Marović muss wegen Korruption knapp drei Jahre ins Gefängnis und eine Strafe von rund 1,2 Millionen Euro zahlen. Das berichteten die Medien am Freitag übereinstimmend in Podgorica unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Der 61-Jährige habe zuvor gestanden, Chef einer kriminellen Gruppe gewesen zu sein, die in der Urlauberhochburg Budva durch Manipulationen mit Grundstücken und Ausschreibungen den Staat um Millionen geprellt hatte.

Obwohl alle Länder der Balkanhalbinsel durch korrupte Politiker seit Jahrzehnten schwer geschädigt wurden, ist Marović der erste Spitzenpolitiker, der dafür ins Gefängnis muss. In der Regel werden die betroffenen Politiker von ihren Parteien vor Strafverfolgung geschützt oder die Verfahren schleppen sich über viele Jahre hin, bis die Straftaten verjähren. Marović war der einzige Präsident des inzwischen untergegangenen Staates Serbien-Montenegro und seit Jahrzehnten die politische Nummer zwei in dem kleinen Adrialand. (APA, 10.3.2017)