Düsseldorf – Der deutsche Energiekonzern Eon hat das Geschäftsjahr 2016 nach "Handelsblatt"-Informationen mit einem gewaltigen Verlust abgeschlossen. Unter dem Strich stehe ein "deutlich zweistelliger Milliardenfehlbetrag", berichtete die Zeitung am Mittwochabend unter Berufung auf Konzernkreise. Eon lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Analysten der Deutschen Bank hätten jüngst den Nettoverlust für 2016 auf 12,4 Milliarden Euro taxiert, "es wird sogar noch mehr sein", hieß es laut "Handelsblatt" aus dem Konzernumfeld.

Der Konzern hatte im vergangenen Jahr die Kohle- und Gaskraftwerke sowie den Großhandel in die neue Uniper SE ausgelagert und sich selbst auf Vertrieb, Netz und erneuerbare Energien konzentriert. Im Zuge dieser Aufspaltung musste Eon mehrere Milliarden Euro abschreiben. Hinzu kamen Belastungen bei den Pensionen und der Atomenergie.

Stellenabbau im In- und Ausland erwartet

Die angespannte Lage trifft auch die Mitarbeiter. 1.000 bis 1.500 der konzernweit 43.000 Stellen sollen abgebaut werden, berichtete das "Handelsblatt". Betroffen seien vor allem die Zentrale in Essen sowie Zentralen an den Auslandsstandorten.

Der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen hatte Ende Dezember gesagt, Eon solle dezentraler werden und daher vor allem in der zentralen Verwaltung Stellen streichen. Ein zweistelliger Milliardenverlust wäre nicht völlig überraschend. Nach neun Monaten lag der Fehlbetrag bereits bei 9,3 Milliarden Euro.

Der bisherige Minusrekord eines börsennotierten deutschen Energieversorgers lag bei sieben Milliarden Euro – dem Ergebnis von Eon 2015. Der Konkurrent RWE schrieb 2016 einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro. (APA, 8.3.2017)