Seit Elvis tot ist, gibt es Doubles. Das war einfach nötig. Wie ohne den King weitermachen? Ohne im Schweiß glitzernde Koteletten, ohne strassbesetzte Schlaghosen? Sinnlos. Und die Welt wurde eine bessere (nur glaubt das leider niemand).

Als Ryan Gosling am Samstagabend in Hamburg auf die Bühne trat, um die Goldene Kamera für den Film La La Land entgegenzunehmen, war das so ein besserer Moment. Alle waren glücklich, die Leute vom ZDF, die die Gala live übertragen haben, das hingerissene Publikum und Ryan Gosling selbst, der es sich irgendwo auf der Welt hoffentlich gemütlich gemacht hatte, während ein stattliches Double seiner selbst die Trophäe einsackte.

Circus HalliGalli

Und jetzt sind noch immer (fast) alle glücklich. Die vom Circus HalliGalli (der ProSieben-Sendung von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf) veräppelte Sendung ist in aller Munde und will den Preis nun dem echten Hollywoodstar überreichen, der sich sicher auch schon darauf freut.

Wie schön waren die aufgeregten Gesichter in den wenigen Momenten dieses "Goslinggate", von dem der Circus am Dienstagabend ein schnittiges Making-of lieferte.

Aber die Spaßverderber warten schon. Vermutlich sind die US-Geheimdienste längst dar angegangen, den Tatbestand "alternativer Fakten" zu prüfen und die seriösen Redaktionen dieses Erdballs – und dazu gehört das ZDF allemal – mit Häme ob ihrer Fakelastigkeit zu überschütten.

Circus HalliGalli

Wären sie mit den Doppelgängern Thomas Drozda und Erwin Wurm oder Jeannine Schiller und Tintifax oder Alexander Van der Bellen und Chuck Norris konfrontiert, würden sie sich aber die Zähne ausbeißen. (Margarete Affenzeller, 8.3.2017)