Österreichische Außenpolitik, Abteilung Koordination der Regierung? Wäre schön, aber hamma net.

Was bisher geschah: Außenminister Sebastian Kurz prescht, wie so oft, solo vor: Tayyip Erdogan und andere türkische Wahlkämpfer seien hier mit Wahlkampfauftritten nicht willkommen. Inhaltlich vertretbar (warum soll in einem demokratischen Österreich für eine undemokratische Verfassungsreform eines undemokratischen Regimes geworben werden?), aber es gäbe ja vielleicht ein gemeinsames, abgesprochenes Vorgehen der Regierung. Kanzler Christian Kern ist denn auch nicht amüsiert.

Wenige Tage später hat der Kanzler aber eine Idee: Nicht einzelne Staaten, sondern die EU als Ganzes soll Erdogan sagen, er möge bitte daheimbleiben. Und die Beitrittsverhandlungen mit der EU (die eh tot sind) solle man formell abbrechen. Inzwischen sind etliche türkische Minister von Auftritten in Deutschland abgehalten worden, was Erdogan zu einem verbalen Amoklauf ("Nazi-Methoden") veranlasst.

Aber das ist für unsere Außenpolitiker nicht so wichtig. Minister Kurz findet die Kern-Idee eh blöd, weil die EU sich nie auf so etwas einigen werde. Zwischendurch schlägt Kurz noch Georgien (wieso Georgien? Nur so) als Ort für Flüchtlingsauffanglager vor.

So weit der letzte Stand. Schalten Sie ein für die nächste Folge: Was wird Kurz und Kern noch einfallen? (Hans Rauscher, 6.3.2017)