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Marcel Hirscher hat zum sechsten Mal den Gesamtweltcup gewonnen.

Foto: AP/Marco Trovat

Natürlich war Marcel Hirscher auch an diesem Wochenende superhappy. Es ist ein Wort, das der Salzburger ziemlich oft in den Mund nimmt. Er hat und hatte auch oft Grund dazu. In diesem Winter und in den fünf Saisonen davor auch. Hirscher ist der Star des alpinen Skisports. Sechsmal in Folge hat der 28-Jährige aus Annaberg nun den Gesamtweltcup gewonnen. Das hat keiner vor ihm geschafft. Und dabei war Hirscher "mit null Erwartung" in die Saison gegangen.

Am Samstag fixierte er mit einem Erfolg im Riesentorlauf von Kranjska Gora vorzeitig den Gewinn des Gesamt- und des Riesentorlaufweltcups. Am Sonntag sicherte er sich noch den Erfolg in der Slalomwertung. 14 Kristallkugeln hat Hirscher nun bereits gewonnen. Zwar war er in dieser Weltcupsaison öfter Zweiter (neunmal) als Erster (fünfmal). Allerdings, gab Hirscher zu, hatte er die sechste Kristallkugel im Hinterkopf. Deshalb habe er in den ersten Durchgängen hie und da dosiert.

Bei der WM in St. Moritz musste er nicht an Punkte denken. Nachdem er im Teambewerb einem Belgier unterlag und dafür Kritik von den Medien einstecken musste, schlug Hirscher zunächst verbal, dann auf der Piste zurück. Gold im Riesentorlauf, Gold im Slalom, dazu Silber in der Kombination. In Summe war Hirscher nun sechsmal Weltmeister, dreimal Vizeweltmeister, einmal Olympia-Zweiter.

Tüfteln im Team

Im Weltcup hält er bei 44 Siegen. Hinter den Erfolgen steckt viel Arbeit. Hirscher ist ein Tüftler, er tüftelt nicht allein. Er hat sein eigenes Team innerhalb des Österreichischen Skiverbandes. Es besteht aus seinem Trainer Michael Pircher, einem Konditionstrainer, einem Physiotherapeuten, zwei Serviceleuten, einem Pressebetreuer und nicht zuletzt seinem Vater Ferdinand. Jahr für Jahr versucht Hirschers Team noch akribischer zu arbeiten. "Es gibt immer noch Verbesserungsmöglichkeiten", sagte Pircher kürzlich dem STANDARD. Es ginge auch um die Rahmenbedingungen. Bei der WM zum Beispiel hatte Hirscher eine eigene Matratze dabei.

Mit 28 ist Hirscher für einen Skirennfahrer noch im besten Alter. Er hat aber schon mehrfach angedeutet, nicht mehr ewig fahren zu wollen. "Es wird jedes Jahr schwerer", sagte er vor Saisonbeginn. Nächstes Jahr stehen in Korea Olympische Spiele an. Ein Olympiasieg – der fehlt Hirscher noch. Im Sommer will er sich Gedanken über seine Zukunft machen. Mit seiner Karriere kann Hirscher schon jetzt superhappy sein. (Birgit Riezinger, 5.3.2017)