Teresa Stadlober (Mitte) konnte beinahe bis zum Ende mit der norwegischen Phalanx mithalten. Einmal mehr nicht zu schlagen Marit Björgen (vorne rechts).

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Lahti – Marit Björgen hat sich am Samstag in Lahti ihren bereits vierten Titel bei der Nordischen Ski-WM gesichert – es ist das insgesamt 18. WM-Gold für die Ausnahme-Langläuferin.

Die 36-jährige Norwegerin gewann die 30 km Skating in 1:08:36,8 Stunden vor ihren Landsfrauen Heidi Weng und Astrid Uhrenholdt Jacobsen (jeweils + 1,9 Sek.). Teresa Stadlober zeigte eine hervorragende Leistung, die Salzburgerin landete mit nur 15,5 Rückstand auf dem starken achten Rang – und damit mitten in der absoluten Weltklasse.

Stadlober: "Es war ein lässiges Rennen, obwohl es am Beginn recht unruhig zu laufen war. Nachdem sich die Führungsgruppe abgesetzt hat, ist es besser geworden. Ich habe immer gewartet, dass sie vorne anreißen. Aber konnte gut mitgehen."

Die norwegischen Frauen untermauerten ihre Dominanz mit Siegen in allen sechs Langlaufbewerben der WM eindrucksvoll untermauert. Ihr Triple war das erste bei Weltmeisterschaften seitdem die 30 km bei den Damen ausgetragen werden (1989).

Stadlober, die in Lahti bisher die Plätze sechs (Skiathlon) und zwölf (10 km klassisch) erreicht hatte, hielt sich meist am Ende der Spitzengruppe, vorne diktierten die Norwegerinnen das Tempo. Eine Attacke zu setzen, hatte sich auch Stadlober vorgenommen. "Aber am Ende war das nicht mehr möglich." Die Neunte der Tour de Ski bilanzierte die WM jedenfalls überaus positiv. "Mit meiner Entwicklung bin ich sehr zufrieden", meinte Stadlober. "Ich freue mich auf die nächsten zwei Jahre." In Lahti hat sie ihr bisher bestes WM-Resultat (13. über 30 km in Falun) in allen drei Bewerben übertroffen.

Auch Stockbruch für Björgen kein Problem

Björgen sprengte dann auf den letzten zwei Kilometern das Spitzenfeld und gewann mit 1,9 Sekunden Vorsprung auf ihre zwei Teamkolleginnen. Sie hatte bereits bei den Titelkämpfen 2011 und 2013 viermal Gold gewinnen können, nun gelang ihr das erstmals als Mutter. "Das ist unglaublich", sagte die sechsfache Olympiasiegerin nach dem schnellsten 30-km-WM-Rennen der Geschichte. "Lahti war während meiner Schwangerschaft immer das Ziel, ich bin sehr glücklich." Auch ein Stockbruch in einer Abfahrt war kein Hindernis für die Mutter des mittlerweile 15 Monate alten Marius gewesen.

Am Sonntag absolvieren Bernhard Tritscher und Max Hauke zum WM-Abschluss den 50-km-Marathon. Tritscher hat sich vom Sprint-Spezialisten zu einem Skating-Allrounder entwickelt "Der Fünfziger ist einer meiner Lieblingsbewerbe", sagte der 28-Jährige. Er habe auch für die längste Distanz gute Voraussetzungen. Nach einer problematischen Saison wollte sich der Salzburger nicht auf eine erhoffte Platzierung festlegen, sondern ein möglichst gutes Rennen abliefern. (APA, red, 4.3. 2017)

Ergebnis Langlauf, Damen, 30 km Skating:

1. Marit Björgen (NOR) 1:08:36,8 Stunden
2. Heidi Weng (NOR) + 1,9 Sek. –
3. Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR) 1,9
4. Ragnhild Haga (NOR) 7,4
5. Jessica Diggins (USA) 1,4
6. Krista Pärmäkoski (FIN) 11,3
7. Charlotte Kalla (SWE) 13,9
8. Teresa Stadlober (AUT) 15,5
9. Anna Haag (SWE) 20,3
10. Julia Tschekalewa (RUS) 1:20,9