London/Moskau – Als erster britischer Außenminister seit fünf Jahren plant Ressortchef Boris Johnson einen Besuch in Russland. Die Visite, die auf Einladung der russischen Regierung in den kommenden Wochen stattfinden solle, bedeute keineswegs eine "Rückkehr zur Normalität" in den Beziehungen, erklärte das britische Außenministerium am Samstag in London.

Johnson werde "in den Bereichen, in denen wir unterschiedlicher Ansicht sind, robust auftreten", hieß es weiter.

Großbritannien zählt zu den entschiedensten Befürwortern der Sanktionen, die nach der Annexion der ukrainischen Krim gegen Russland verhängt worden waren. Johnson hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei früherer Gelegenheit als "rücksichtslosen und manipulativen Tyrannen" bezeichnet und öffentlich Überlegungen zur Ähnlichkeit des Kreml-Chefs mit dem spitzohrigen Hauself Dobby aus den Harry-Potter-Filmen angestellt.

Im Verhältnis zu Russland strebe Außenminister Johnson bei aller Kritik einen Dialog an, bleibe dabei aber vorsichtig, erklärte eine Sprecherin seines Ministeriums. Diese Linie habe das Foreign Office bisher schon verfolgt. Die Einladung sei vom russischen Außenminister Sergej Lawrow ausgesprochen worden. (APA, 4.3.2017)