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Könnte man mit nur einer einzigen Art von Lebensmitteln überleben? Diese Frage stellt die US-amerikanische Wissenschaftsjournalistin Veronique Greenwood auf der Website der BBC. Und – Achtung, Spoiler – beantwortet sie nach einem Streifzug durch die Ernährungswissenschaften mit einem klaren Nein. Es gibt einfach kein Nahrungsmittel, das alle Nährstoffe enthält, die ein Mensch braucht. Früher oder später käme es immer zu Mangelerscheinungen.

Ausgewogene Ernährung ist also nicht nur ein bisweilen lästiges Schlagwort, sondern tatsächlich ein medizinisches Gebot. Aber nicht nur das: Der Drang, einseitige Ernährung zu vermeiden, scheint tiefer in uns verankert, als viele denken würden, wenn es nach der von Greenwood interviewten Ernährungswissenschafterin Jennie Jackson von der Glasgow Caledonian University geht.

Das Pudding-Szenario

Jackson verweist dabei auf etwas, das sie das "Pudding-Szenario" nennt: Es ist der allen bekannte Effekt, dass man nach einer üppigen Hauptspeise überzeugt ist, keinen Bissen mehr runterzubekommen. Aber für ein Dessert – also etwas, das ganz anders schmeckt, weil es eben eine völlig andere Zusammensetzung hat – ist dann magischerweise doch noch irgendwie Platz. "Sensory-specific satiety" nennt sich das dahinterstehende Phänomen.

Wenn aber schon ein einziges Lebensmittel nicht ausreicht – was wäre dann die Minimalkombination, auf die man Ausgewogenheit reduzieren kann? Laut Jackson könnte man sein Auslangen mit einer Diät finden, die im Schottland des 19. Jahrhunderts keineswegs unüblich war: Kartoffeln, Milch und Haferflocken – damit würde man im Großen und Ganzen sein Auslangen finden. Gelegentlich mit etwas Kohl ergänzt, um ganz sicher zu gehen.

--> BBC: "Could you survive on just one food?"

--> The Conversation: "Can you survive eating nothing but potatoes?"

(jdo, 5. 3. 2017)