Madrid – In Spanien steigen die Verbraucherpreise wegen teurerer Energie so schnell wie seit über vier Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Februar um 3,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt INE am Montag mitteilte. Dies ist die höchste Inflationsrate seit Dezember 2012.

Im Jänner waren die Verbraucherpreise noch um 2,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Verbraucherpreise im Februar um 0,3 Prozent. Dies war so erwartet worden.

Die Regierung in Madrid sieht den Aufschwung der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone durch die höhere Inflation, die an der Kaufkraft der Verbraucher nagt, nicht bedroht. "Wir sehen das nicht als Gefahr", sagte die für Handel zuständige Staatssekretärin Marisa Poncela der Tageszeitung "Expansion". Die hohe Teuerung sei nicht von Dauer. Sie dürfte schon bald auf Werte von gut einem Prozent fallen, da der Effekt steigender Energiepreise auslaufen werde.

Mit der höheren Teuerung in vielen Euro-Ländern steigt der Druck auf die EZB, die geldpolitische Wende vorzubereiten. Sie hatte den Leitzins auf 0,0 Prozent gesenkt, um die Gefahr einer Deflation – eines Preisverfalls auf breiter Front – zu verhindern. Außerdem pumpt sie monatlich Milliarden in die Wirtschaft. (APA/Reuters, 27.2.2017)