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Dominic Thiem meldet sich mit seinem ersten Turniersieg im Jahr 2017 zurück, seinem achten insgesamt.

Foto: AP/Dana

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Es geht nicht nur mit Power. Neuerdings versucht sich Thiem auf der Backhand auch öfter am Slice.

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Wien / Rio de Janeiro – Es hat den Anschein, als ob Dominic Thiem wieder in der Lage ist, der Tennisspieler zu sein, den seine Hobbytennisfans in Österreich so verehren. Es geht wieder schnurstracks in Richtung Erfolg. Der Niederösterreicher gewann das Endspiel von Rio de Janeiro gegen den Spanier Pablo Carreno Busta (4) 7:5, 6:4 und schaffte damit seinen zweiten Finalsieg auf ATP-500-Level. Es war der achte Turniersieg seiner Karriere.

Im ersten Satz haderte Thiem mit seiner Rückhand, machte 14 unerzwungene Fehler und war dennoch der dominierende Spieler. Nach zwei ungenützten Breakchancen im ersten Satz bei 2:1 schaffte nicht Thiem, sondern der Spanier überraschend das Break zum 3:2.

Der Niederösterreicher schimpfte nur sporadisch mit sich selbst, konterte mit dem Rebreak. Bei 5:4 und Aufschlag Carreno-Busta konnte Thiem zwei Satzbälle nicht nützen, bei 6:5 verwertete er immerhin den vierten Satzball. Kein langsames In-die-Gänge-Kommen, kein Nachlaufen nach schwachem Start, keine Frustration, in der gesamten Turnierwoche präsentierte sich ein anderer Dominic Thiem. Der 23-Jährige blieb im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust, in der Weltrangliste fällt er dennoch auf Rang neun zurück.

Hart genug

Die vermeintliche Entscheidung im zweiten Satz, das Break zum 4:2: Thiem jagte Carreno Busta von einer Ecke in die andere, um im richtigen Moment ans Netz zu kommen und einen Volley-Stop cross-court in den Sand zu legen. Nicht schlecht.

Im nächsten Game schoss Thiem noch einen Vorhand-Strich die Linie entlang. Das sollte dem Spanier wehtun, der antwortete aber selbst mit einem Vorhand-Stoppball und schaffte das Rebreak. Carreno Busta wirkte in der Folge aber alles andere als souverän, konnte nur 39 Prozent seiner zweiten Aufschläge in Punkte ummünzen. Als er bei 4:5 gegen den Matchverlust servierte, versagten ihm die Nerven. Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden verwertete Thiem seinen ersten Matchball zum Endstand.

Für Thiem sind diese Wochen im Februar und März eine gewaltige Herausforderung, also genau nach dem Geschmack von Günther Bresnik. Nur die Harten kommen in den Garten. Eine Charakterfrage. Der Belagwechsel von der Rotterdamer Halle auf den südamerikanischen Sand war nicht einfach, nun jettet Thiem weiter nach Acapulco und wechselt wieder die Unterlage, wieder auf Hartplatz. Die Mission lautet Titelverteidigung.

Den Rio-Pokal in Form eines Zuckerhuts erhielt Thiem von Gustavo "Guga" Kuerten, ehemaliger Weltranglisten-Erster. "Obrigado. Es ist eine große Ehre für mich, vor einem der Größten im Sandtennis ein Finale spielen zu dürfen", sagte Thiem. (Florian Vetter, 26.2.2017)