Berlin – In einem gemeinsamen Aufruf haben die Landesvorsitzenden der Alternative für Deutschland (AfD) ein Ende der innerparteilichen Streitigkeiten gefordert. Die letzten Wochen seien "von scharfen Diskussionen um die Ausrichtung der Partei und um einzelne Personen geprägt" gewesen, heißt es in dem am Sonntag bekannt gewordenen Schreiben an die Mitglieder.

Diese Entwicklung lenke von den anstehenden Wahlkämpfen ab, die den ganzen Einsatz der Partei erforderten. Zuletzt habe sich die AfD "von unserer eigentlichen historischen Aufgabe, dem politischen Gegner entschlossen und gemeinsam die Stirn zu bieten und glaubwürdige Politik für unser Vaterland zu gestalten, ein Stück entfernt", kritisieren die Landesvorsitzenden.

Parteiausschlussverfahren

Unterzeichnet wurde das Schreiben auch vom thüringischen Landeschef Björn Höcke, gegen den wegen einer umstrittenen Rede zum Holocaustgedenken ein Parteiausschlussverfahren läuft. Dieses ist in der AfD umstritten.

Der Fall Höcke wird in dem Schreiben nicht ausdrücklich erwähnt. Allerdings verweisen die Landesvorsitzenden darauf, dass der Bundesvorstand "nun die Bewertung der aktuellen Personaldiskussion in die Hände der Schiedsgerichte gelegt" habe.

Die Landeschefs riefen "alle Mitstreiter dazu auf, den Blick nunmehr nach vorne zu richten". Die AfD müsse "in den Veranstaltungen klare Kante zeigen, an Infoständen den Dialog mit den Wählern entschlossen führen und auf Demonstrationen und Kundgebungen Einigkeit und Stärke zeigen".

In Umfragen waren die Werte für die AfD in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Einige Institut sehen die Partei derzeit klar unter zehn Prozent. (APA, 26.2.2017)