Berlin – Im Zuge der Hooligan-Krawalle vor dem deutschen Fußball-Bundesligaspiel am Samstag zwischen Hertha BSC Berlin und Eintracht Frankfurt in Berlin (2:0) hat die Polizei 96 Personen festgenommen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, zogen am Ort der Auseinandersetzung im Stadtteil Moabit Beamte auch ihre Dienstwaffen, um Angriffe auf sie zu verhindern.

Demnach gingen die Randalierer am Samstag bereits um die Mittagszeit "zum Teil mit Schlagwerkzeugen" aufeinander los. "Flaschen, Bierkisten, Stühle und Feuerwerkskörper wurden von den Maskierten verwendet, um Anhänger des gegnerischen Lagers zu verletzen", teilte die Berliner Polizei mit. Als die ersten beiden Einsatzwagen am Ort des Geschehens eintrafen, "standen die Beamten einer etwa 60-köpfigen Gruppe von Randalierern gegenüber, deren Aggressionen sich sofort gegen die Polizisten richteten".

Nach Angaben der Polizei kam es daraufhin zu turbulenten Szenen: "Als der Mob auf die Beamten losstürmte, zogen diese ihre Dienstwaffen und verhinderten somit offenbar einen körperlichen Übergriff", erklärte die Polizei. "Gemeinsam mit weiteren nacheinander eintreffenden Polizeibeamten nahm man die Verfolgung der Chaoten auf." Währenddessen seien Polizeifahrzeuge mit Steinen und Flaschen attackiert worden, wodurch zwei Autos beschädigt wurden.

Von den insgesamt 96 Festgenommenen stammen den Angaben zufolge 73 aus Hessen, wo Eintracht Frankfurt beheimatet ist. Gegen alle Beteiligte wurden Platzverweise und Stadionverbote ausgesprochen. Sechs von ihnen kamen verletzt in Krankenhäuser, einer musste stationär behandelt werden.

Die Hintergründe der Massenschlägerei sind nach Angaben der Polizei noch unklar. "Ob nun die Berlin-Besucher gezielt einen Treffpunkt von Herthanern aufgesucht hatten, um diese zu malträtieren, oder ob es sich um eine gezielte Verabredung zu einer Schlägerei zwischen Hooligans handelte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen", teilte die Behörde mit. (APA, 26.2.2017)