E-Autos sind hochemotional – und die im Windschatten auftauchenden Fragen sind es ebenfalls.

Das Thema Elektromobilität ruft immer großes Interesse hervor und auch mitunter heftige Reaktionen. Nicht selten kommt es vor, dass Leser (Leserinnen stellen in diesem Themenbereich eine äußerst seltene Ausnahme dar) bereits nach den ersten zwei oder drei Sätzen in die Tasten greifen und im Empörungsmodus harsch und mit unhöflich hochgestrecktem Zeigefinger ihre Sicht der Dinge formulieren. Da bei hätten sie oft nur weiterlesen müssen, denn die Auflösung einer kurzen Kolumne folgt eben manchmal erst am Schluss.

Erregungspotenzial

Das höchste Erregungs- und also Missverständnis-Potenzial steckt im Thema Energiebilanz, wie die letzten Wellen an Reaktionen zeigen. Am wirkungsvollsten lässt sich eine einseitige Sicht der Dinge mithilfe der gemeinen Wortklauberei zum Killerargument aufbauschen. Zum Beispiel zum Stichwort Verbrauch. Ein Leser behauptet, dass ein Auto beim Fahren gleich viel Energie verbraucht, egal ob es einen Benzin- oder Elektromotor besitzt.

Falsche Aussage

Die Aussage, ein Benziner verbrauche um den Faktor Vier mehr Energie auf hundert Kilometern, sei deshalb falsch. Er hat recht, rein physikalisch. Trotzdem bestätigen mir sowohl Stromzähler auch auch das Display an der Zapfsäule, dass auch die Aussage stimmt, ein Benziner verbrauche viermal so viel Energie beim Fahren. Gilt als amtlich, sogar vor dem Finanzamt.

Woran mag diese Diskrepanz wohl liegen? Machen wir uns auf die Suche! Das ist der Stoff, aus dem unsere Diskussionen gebaut werden. In diesem Sinn freue ich mich doch über jeden Leser(Innen!)-Beitrag. (Rudolf Skarics, 24.2.2017)