Der Deutsche Nico Hülkenberg grinste über das ganze Gesicht, als er im flackernden Scheinwerferlicht und zu dröhnenden Gitarrenklängen die Bühne betrat und gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jolyon Palmer seinen neuen Formel-1-Wagen enthüllte. "Das Auto sieht schon aus wie ein schwarzes Biest, ich dagegen eher wie Biene Maja", sagte er mit Blick auf seinen schwarz-gelben Rennoverall.

Mit dem Renault RS 17, breit, stark und schwarz, will Hülkenberg als neuer Nummer-1-Fahrer der Franzosen in der WM 2017 das erreichen, was ihm in seiner Karriere bisher versagt blieb: einen Podestplatz. Er selbst bleibt vorerst aber ebenso bescheiden wie das gesamte Team, das den WM-Titel 2020 als Ziel anpeilt. "Ich sehe es als langfristiges Projekt, in dem 2017 noch ein Aufbaujahr ist", sagte der 29-Jährige, der für sich selbst aber doch "auf ein paar Punkte hier und da" hofft.

Er selbst hat seinen Job bisher vor allem in der "Muckibude" gemacht. Der Deutsche mit Wohnsitz Monaco ist wie alle Formel-1-Fahrer eher schmächtig, doch seine Nackenmuskulatur lässt die Fliehkräfte der neuen Autos erahnen, deren Höchstgeschwindigkeit in den Kurven um bis zu 40 km/h über der bisherigen liegt. "Da muss man natürlich seine Hausaufgaben sorgfältig erledigen", sagte Hülkenberg.

Als Berater wird Renault auf dem geplanten Weg zum WM-Titel 2020 unter anderem ein Mann helfen, der in der Szene wahrlich kein Unbekannter ist. Der viermalige Weltmeister Alain Prost sah sich fast ein wenig in seine eigene ruhmreiche Vergangenheit zurückversetzt. Die breiteren Reifen des Autos, das wuchtigere Chassis, das alles ließ Prost ins Schwärmen geraten. "Wir dürfen von der Saison einiges erwarten und hoffen vor allem, dass die Formel 1 auch wieder junge Leute anzieht", sagte Prost.

"2016 war ein Lehr- und Entwicklungsjahr für uns", sagte Renndirektor Jerome Stoll: "2017 muss und wird dieses Auto liefern." Dennoch hält man sich mit allzu forschen Prognosen betont zurück: "Unser Ziel ist Platz fünf in der Teamwertung." Hinter Mercedes, Red Bull, Ferrari und Force India – für die im letzten Jahr noch Nico Hülkenberg fuhr. (sid, 21.2.2017)

Jolyon Palmer und Nico Hülkenberg packen den neuen Renault RS 17 aus.

Foto: APA/AFP/NIKLAS HALLE'N

Voilà.

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Die Piloten: Sergey Sirotkin (Ersatzfahrer), Jolyon Palmer und Nico Hülkenberg (v.li).

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Et finalement: Le Conseiller.

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